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Contexts of Being: The Intersubjective Foundations of Psychological Life
In diesem Band schließen die Autoren den Kreis, der mit Faces in a Cloud (1979) begonnen und mit Structures of Subjectivity (1984) und Psychoanalytic Treatment: An Intersubjective Approach (1987 - mit Brandchaft) fortgesetzt wurde. Sie weiten die Intersubjektivitätstheorie nun auf ein Überdenken der Grundpfeiler der psychoanalytischen Theorie aus, da sie bereits gezeigt haben, in welchem Maße die psychologische Theorie von der subjektiven Welt des psychologischen Theoretikers beeinflusst wird, die verschiedenen „Strukturen der Subjektivität“ erforscht haben, die die subjektive Welt organisieren, und die intersubjektive Perspektive auf ein breites Spektrum klinischer Fragen angewandt haben.
Stolorow und Atwood beginnen mit einer eingehenden Kritik des Konzepts des isolierten individuellen Geistes und argumentieren, dass dieser Mythos lange Zeit die Anerkennung der intersubjektiven Grundlagen des psychischen Lebens behindert hat. Die Autoren gehen dann zu einer Reihe von Kapiteln über, die vom Standpunkt der Intersubjektivitätstheorie aus die Grundannahmen der psychoanalytischen Theorie des psychischen Lebens neu formulieren. Die abschließenden Kapitel über „Spielarten der therapeutischen Allianz“ und „Spielarten der therapeutischen Sackgasse“ veranschaulichen die Fähigkeit der Intersubjektivitätstheorie, den psychoanalytischen Therapeuten neu zu orientieren und so neue Strategien für das Verständnis und die Bewältigung der schwierigsten klinischen Situationen bereitzustellen.
Contexts of Being ist der konzeptionelle Höhepunkt der früheren Studien von Stolorow und Atwood und bietet ihnen ein Forum, um zu erklären, warum die Perspektive der Intersubjektivität nicht auf eine klinische Sensibilität reduziert werden kann, die auf die bestehende psychoanalytische Theorie aufgepfropft werden kann. Vielmehr, so argumentieren die Autoren, hat die intersubjektive Perspektive methodologische und epistemologische Implikationen, die eine radikale Revision aller Aspekte des psychoanalytischen Denkens erfordern. Der Band ist nicht nur eine überzeugende Ausarbeitung dieser Implikationen, sondern auch ein wichtiger erster Schritt zur Durchführung der daraus folgenden umfassenden Revision.