
Body and Image: Explorations in Landscape Phenomenology 2
Das Verständnis und die Interpretation antiker Architektur, Landschaften und Kunst wurde immer durch eine ikonografische Linse betrachtet - ein kognitiver Prozess, der auf traditionellen Praktiken der Kunstgeschichte beruht. Doch die Menschen der Antike schrieben ihre Visionen nicht auf die Leinwand, sondern auf Hügel, Steine und Felder.
Chris Tilley argumentiert, dass der ikonografische Ansatz zu kurz greift, um zu verstehen, wie die Menschen der Antike mit ihren Bildern interagierten. Ein kinästhetischer Ansatz, der den ganzen Körper und alle Sinne einbezieht, kann die Bedeutung, die diese Artefakte für ihre Schöpfer und die heutigen Betrachter hatten, besser erfassen. Der Körper durchdringt die Landschaft auf vielfältige Weise - durch die Anstrengung, das Bild zu erreichen, durch die Blickwinkel, die man einnehmen kann, und durch die vielen Sinne, die für die Interaktion erforderlich sind.
Tilley skizziert die choreografische Grundlage für ein phänomenologisches Verständnis alter Landschaften und Kunst und demonstriert die Kraft seiner These anhand von Beispielen der Felskunst und megalithischen Architektur in Norwegen, Irland und Schweden. Dies ist ein starkes neues Modell von einem der führenden zeitgenössischen Theoretiker der Archäologie.