Bewertung:

Das Buch ist eine kurze Einführung in die Ursprünge der Apokalyptik und der alten Religionen, wobei der Einfluss des Zoroastrismus auf das Judentum und das Christentum im Mittelpunkt steht. Es bietet zwar einen breiten Überblick, aber vielen Lesern fehlt es an Tiefe bei einzelnen Themen. Der Schreibstil ist fesselnd und informativ für diejenigen, die mit den Themen nicht vertraut sind, obwohl er für Experten, die eine detaillierte Analyse suchen, eine Herausforderung darstellen kann.
Vorteile:⬤ Ausgezeichneter einführender Überblick über antike Religionen und apokalyptische Themen.
⬤ Fesselnder und klarer Schreibstil, der komplexe Ideen zugänglich macht.
⬤ Hebt den bedeutenden Einfluss des Zoroastrismus auf spätere religiöse Traditionen hervor.
⬤ Regt zum Nachdenken an und ermutigt zur weiteren Lektüre des Themas.
⬤ Gut recherchiert und zum Nachdenken anregend mit einer beeindruckenden Argumentation.
⬤ Es fehlt an Tiefe und Details zu bestimmten Religionen, so dass es für diejenigen, die sich bereits mit diesen Themen auskennen, weniger geeignet ist.
⬤ Einige Leser fanden den Schreibstil unkonventionell und schwer zu erfassen.
⬤ Der Islam wird nicht ausführlich behandelt, und es wird kein vollständiges Bild der apokalyptischen Erzählungen in allen großen Religionen vermittelt.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Cosmos, Chaos and the World to Come: The Ancient Roots of Apocalyptic Faith
Überall auf der Welt freuen sich die Menschen auf eine perfekte Zukunft, in der die Kräfte des Guten endlich über die Kräfte des Bösen siegen werden. Dies war einst eine radikal neue Art, sich das Schicksal der Welt und der Menschheit vorzustellen. Wie ist sie entstanden, und welche Art von Weltanschauung ging ihr voraus? In diesem fesselnden Buch nimmt uns der Autor des Klassikers The Pursuit of the Millennium mit auf eine Entdeckungsreise durch die Weltanschauungen des alten Ägyptens, Mesopotamiens und Indiens, durch die Innovationen iranischer und jüdischer Propheten und Weisen bis hin zu den frühesten christlichen Vorstellungen vom Himmel auf Erden.
Bis etwa 1500 v. Chr. glaubte man allgemein, dass die Welt, nachdem sie von den Göttern in Ordnung gebracht worden war, im Wesentlichen unveränderlich sei. Dennoch war die Welt immer von Unruhen geprägt. Durch Überschwemmungen und Dürren, Hungersnöte und Seuchen, Kriegsniederlagen und den Tod selbst wurde sie durch dämonische Kräfte bedroht und beeinträchtigt. Verschiedene Kampfmythen erzählten, wie ein göttlicher Krieger die Mächte des Chaos in Schach hielt und das Überleben der Welt ermöglichte. Irgendwann zwischen 1500 und 1200 v. Chr. brach der iranische Prophet Zarathustra mit dieser statischen und doch ängstlichen Weltsicht und interpretierte die iranische Version des Kampfmythos neu. Für Zarathustra bewegte sich die Welt durch unaufhörliche Konflikte auf einen konfliktfreien Zustand zu - einen „Kosmos ohne Chaos“. Es würde die Zeit kommen, in der der höchste Gott in einer gewaltigen Schlacht die Mächte des Chaos und ihre menschlichen Verbündeten vollständig besiegen und für immer auslöschen würde, um so eine absolut gute Welt ins Leben zu rufen. Cohn zeigt auf, wie diese Zukunftsvision von bestimmten jüdischen Gruppen, insbesondere der Jesus-Sekte, übernommen wurde - mit unabsehbaren Folgen.
Dieses tiefgründig informierte und dennoch höchst lesenswerte Buch erhellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte des menschlichen Bewusstseins. Es wird zur Pflichtlektüre für alle, die The Pursuit of the Millennium zu schätzen wissen.