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Crusading and Chronicle Writing on the Medieval Baltic Frontier: A Companion to the Chronicle of Henry of Livonia
Die Chronik Heinrichs von Livland, die von einem Missionspriester im frühen dreizehnten Jahrhundert verfasst wurde, um die Geschichte der Kreuzzüge nach Livland und Estland um 1186-1227 aufzuzeichnen, bietet eines der anschaulichsten Beispiele für die praktische Umsetzung der Kreuzzugsideologie des frühen dreizehnten Jahrhunderts. Jahrhunderts.
Nach und nach wurde sie zu einer der meistgelesenen und anerkanntesten Chroniken über Kreuzzüge und Missionierung an der Grenze. Heinrichs Chronik bietet viele Gelegenheiten, die neuen Ansätze und Schlüsselkonzepte zu erproben und zu erweitern, die die jüngsten Entwicklungen in der Mediävistik mit sich gebracht haben, darunter die neue pluralistische Definition des Kreuzzugs und die Beziehung zwischen den Randgebieten und den Kerngebieten Europas. Während in den letzten Jahren eine beträchtliche Anzahl neuer Forschungen zu Heinrich von Livland durchgeführt wurde, beschränkte sich ein Großteil davon auf bestimmte historische Traditionen und Sprachen.
Ein wichtiges Ziel dieses Buches ist es daher, den aktuellen Forschungsstand für ein internationales Fachpublikum zusammenzufassen. Der Band bietet einen vielseitigen und multidisziplinären Begleiter der Chronik und ist in drei Teile gegliedert.
Der erste Teil, "Repräsentationen", rückt die imaginäre Sphäre der Chronik in den Mittelpunkt - die verschiedenen Bilder, die durch die Verschmelzung von Kreuzzugs- und Missionsideologie und die Grenzerfahrung entstanden sind. Es folgen Studien zu den "Praktiken", die die diplomatischen, religiösen und militärischen Praktiken der Christianisierungs- und Kolonisierungsprozesse im mittelalterlichen Livland in der Chronik reflektieren.
Der Band schließt mit einem Abschnitt über die "Aneignungen", der die Rezeptionsgeschichte der Chronik nachzeichnet: die Dynamik des mittelalterlichen, frühneuzeitlichen und neuzeitlichen nationalen Gebrauchs und Missbrauchs des Textes.