Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Warriors, Witches, Whores: Women in Israeli Cinema
Kriegerinnen, Hexen, Huren: Frauen im israelischen Kino ist eine feministische Studie über Israels Filmindustrie und die Veränderungen, die seit den 1990er Jahren stattgefunden haben. Ausgehend von der feministischen Filmtheorie verfolgt das Buch einen kulturwissenschaftlichen Ansatz, der die Entstehung einer frauenzentrierten und thematisch feministischen Filmkultur im Lichte der strukturellen und ideologischen Veränderungen in der israelischen Gesellschaft betrachtet. Die Autorin Rachel S. Harris stellt diese Veränderungen in einen Dialog mit der Filmgeschichte, die ihnen vorausging, und mit den anhaltenden sozialen Ungleichheiten, die die Marginalisierung der Frauen in der israelischen Gesellschaft aufrechterhalten.
Während niemand Israels Fortschritte für Frauen im Westen leugnen kann, wenden sich feministische Filmemacherinnen häufig der weniger beeindruckenden Schattenseite Israels als Inspirationsquelle zu. In ihren Filmen geht es um Sexismus, die negativen Auswirkungen des Militarismus auf die Erfahrungen von Frauen, Vergewaltigungskultur, Prostitution und sexuellen Missbrauch. In diesen Filmen geht es auch häufig um Themen, die an der geografischen Peripherie und am Rande der Gesellschaft angesiedelt sind, wie etwa Gastarbeiterinnen, Frauen und Flüchtlinge. Warriors, Witches, Whores ist in drei große Abschnitte unterteilt, die jeweils eine andere Form des feministischen Engagements behandeln. Der erste Teil befasst sich mit Filmen, die Frauen in traditionell männlichen Sphären des Militarismus verorten, und untersucht die Auswirkungen der Einbindung von Frauen in hegemoniale Räume oder deren Neukonzeption auf feministische Weise. Im zweiten Teil werden die Erzählungen von Frauenerfahrungen wieder aufgegriffen, die zuvor an den Rand gedrängt oder zum Schweigen gebracht wurden, und so ein eigener weiblicher Raum geschaffen, der neue Arten des Geschichtenerzählens und der filmischen Ästhetik bietet, die feministische Identitätsäußerungen widerspiegeln. Der dritte Teil bietet Beispiele für feministischen Aktivismus, der über die Grenzen des Films hinausgeht und sich zu gesellschaftlichen Themen äußert. Dieser Abschnitt zeigt, wie Feministinnen den Film (und die Arbeit in der Filmindustrie) nutzen, um Frauen in der Gesellschaft zu positionieren. Es gibt zwar thematische Überschneidungen zwischen den Kapiteln, aber jeder Abschnitt weist strukturelle Unterschiede in der Art der feministischen Reaktion auf.
Warriors, Witches, Whores (Kriegerinnen, Hexen, Huren) befasst sich mit den Auswirkungen sozialer und politischer Macht auf die Darstellung von Frauen und zeigt, wie feministische Filmemacherinnen hinter der Kamera und in den von ihnen erzählten Geschichten gegen diese Ungerechtigkeiten gekämpft haben. Studierende und Wissenschaftler der Film-, Geschlechter- und Kulturwissenschaften werden diese leicht verständliche Monografie zu schätzen wissen.