
Criminality at Work
Das Strafrecht hat von der Herrschafts- und Knechtsgesetzgebung bis zu den Factories Acts des 19. Jahrhunderts stets eine wichtige, aber normativ komplexe Rolle bei der Regelung der Arbeitsbeziehungen gespielt. Schon in seinen frühesten Formen diente es als Instrument zur Unterdrückung kollektiver Organisationen und zur Durchsetzung der Arbeitsdisziplin, während es gleichzeitig die schlimmsten Auswüchse des Industriekapitalismus kontrollierte. In jüngster Zeit haben die Regierungen begonnen, das Strafrecht als Regulierungsinstrument in verschiedenen Bereichen des Arbeitsrechts wiederzuentdecken: "moderne Sklaverei", Bestrafung irregulärer Migranten, Zulassungsregelungen für Arbeitsmarktvermittler, Lohndiebstahl, Unterstützung der Durchsetzung allgemeiner Arbeitsnormen, neue Formen hybrider Präventivanordnungen, Belästigung am Arbeitsplatz und Industrieprotest.
Dieser Band untersucht die politischen und regulatorischen Dimensionen der neuen "Kriminalität am Arbeitsplatz" aus einer Vielzahl von disziplinären Perspektiven, einschließlich Arbeitsrecht, Einwanderungsrecht sowie Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften. Der Band gibt einen Überblick über das regulatorische Terrain der "Kriminalität am Arbeitsplatz" und untersucht, ob diese verschiedenen regulatorischen Eingriffe politisch legitime Anwendungen des Strafrechts darstellen. Das Buch untersucht auch, ob diese jüngsten Eingriffe ein neues Muster der Kriminalisierung darstellen, das präventiv wirkt und auf charakter- und risikobasierten Formen der Schuld beruht. Der Band schließt mit einer vergleichenden Betrachtung der allgemeinen Themen von "Kriminalität am Arbeitsplatz" aus australischer, kanadischer und US-amerikanischer Sicht.
Criminality at Work ist ein zeitgemäßes, reichhaltiges und ehrgeiziges wissenschaftliches Werk, das die zahlreichen Überschneidungen zwischen Strafrecht und Arbeitsbeziehungen aus historischer und aktueller Sicht untersucht.