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Critique on the Couch: Why Critical Theory Needs Psychoanalysis
Braucht die kritische Theorie noch die Psychoanalyse? In Critique on the Couch bietet Amy Allen eine schlüssige und überzeugende Verteidigung ihrer anhaltenden Relevanz.
Gegen die allzu rationalistischen und progressiven Interpretationen der Psychoanalyse, die von zeitgenössischen kritischen Theoretikern wie Jürgen Habermas und Axel Honneth vorgebracht werden, argumentiert Allen, dass die Arbeit von Melanie Klein eine zu wenig genutzte Ressource darstellt. Sie stützt sich auf Freud, Klein und Lacan, um einen realistischeren Strang des psychoanalytischen Denkens zu entwickeln, der sich auf Begriffe wie Verlust, Negativität, Ambivalenz und Trauer konzentriert.
Ein solches Verständnis der menschlichen Subjektivität ist weit davon entfernt, in Verzweiflung zu münden, und dient vielmehr als Grundlage für Kreativität, produktive Selbsttransformation und fortschrittlichen sozialen Wandel. In einer Zeit, in der kritische Theoretiker zunehmend auf psychoanalytisches Denken zurückgreifen, um die Funktionsstörungen unserer Politik zu diagnostizieren, eröffnet dieses Buch neue Wege, die politischen Implikationen der Psychoanalyse zu verstehen und gleichzeitig die progressiven, emanzipatorischen Ziele der Kritik zu wahren.