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Cultural Contestation in Ethnic Conflict
Ethnische Konflikte konzentrieren sich oft auf kulturell aufgeladene Symbole und Rituale, die auf allen Seiten starke Emotionen hervorrufen. Marc Howard Ross untersucht Kämpfe um verschiedene kulturelle Ausdrucksformen, darunter islamische Kopftücher in Frankreich, Paraden in Nordirland, heilige Stätten in Jerusalem und Konföderiertenflaggen in den amerikanischen Südstaaten, um einen psychokulturellen Rahmen für das Verständnis ethnischer Konflikte sowie für Hindernisse und Möglichkeiten zu deren Entschärfung vorzuschlagen.
In seiner Analyse untersucht er, wie die Kultur Interessen formt, Forderungen strukturiert und die Art und Weise beeinflusst, wie Gegner eine gemeinsame Basis finden können, um konstruktive Lösungen für langfristige Streitigkeiten zu finden. Er konzentriert sich auf die Schilderungen der Konfliktteilnehmer, um emotional bedeutsame Themen zu identifizieren, und auf die Macht kultureller Ausdrucksformen, die den Einzelnen mit größeren Identitäten verbinden und sein Handeln beeinflussen.
Ross zeigt, dass Kultur entgegen der landläufigen Meinung nicht zwangsläufig konfliktverschärfend wirkt. Vielmehr kann die konstruierte Natur psychokultureller Narrative eine erfolgreiche Konfliktminderung durch die Entwicklung integrativerer Narrative und Identitäten erleichtern.