Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche Untersuchung der Sklaverei im Norden der Vereinigten Staaten und stellt die gängige Auffassung in Frage, dass die Sklaverei nur ein Problem des Südens war. Es beleuchtet die Mitschuld des gesamten Landes an der Sklaverei und das kulturelle Erbe der weißen Vorherrschaft. Die Leserinnen und Leser schätzen die eingehende Analyse und die Erzählung.
Vorteile:⬤ Fesselnde und notwendige Untersuchung der Sklaverei im Norden
⬤ Vertieft das Verständnis für die amerikanische Geschichte
⬤ Schärft das Bewusstsein für das kollektive Vergessen in Bezug auf die Sklaverei
⬤ Qualitativ hochwertige Erzählung von Joshua Saxon
⬤ Interessante historische Einblicke und Verbindungen zu aktuellen kulturellen Themen.
In den Rezensionen werden keine speziell erwähnt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Slavery in the North: Forgetting History and Recovering Memory
Im Jahr 2002 erfuhren wir, dass Präsident George Washington acht (und später neun) versklavte Afrikaner in seinem Haus hatte, als er von 1790 bis 1797 in Philadelphia lebte. Das Haus befand sich nur einen Block von der Independence Hall entfernt und wurde 1832 abgerissen.
Es beherbergte die versklavten Männer und Frauen, die Washington in die Stadt brachte, und diente als erstes Bürogebäude der Exekutive des Landes. Es entbrannte eine heftige Kontroverse darüber, was diese neu aufgetauchten Beweise für versklavte Menschen in Philadelphia für den Standort bedeuteten, der direkt neben dem neuen Standort für die Freiheitsglocke lag. Wie könnte man der Sklaverei in der Geburtsstadt der amerikanischen Freiheit am besten gedenken und ein Denkmal setzen? Für Marc Howard Ross warf dieser Konflikt eine verwandte und beunruhigende Frage auf: Warum und wie konnte die Sklaverei im Norden so sehr aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden, dass die meisten Amerikaner sie ausschließlich als "Südstaatenproblem" wahrgenommen haben?
Obwohl die Sklaverei sowohl in den nördlichen als auch in den südlichen Kolonien und frühen Bundesstaaten institutionalisiert war, wurden die Existenz der Sklaverei im Norden und ihre Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region nur selten öffentlich anerkannt. In Slavery in the North stellt Ross nicht nur die Frage, warum die Sklaverei aus dem kollektiven Gedächtnis des Nordens verschwunden ist, sondern auch, wie die dramatische Wiederbelebung dieser Erinnerungen in den letzten Jahrzehnten zu verstehen ist.
Ross unternimmt eine Erkundung der Geschichte der Sklaverei im Norden und besucht Orte wie den African Burial Ground in New York, den Independence National Historical Park in Philadelphia, die Häfen von Rhode Island, alte Herrenhäuser in Massachusetts, renommierte Universitäten und wiederentdeckte Gräber. Ross lädt den Leser ein, ihn auf seiner eigenen Entdeckungsreise zu begleiten, und erzählt von den Prozessen, die dazu geführt haben, dass die Menschen des Nordens 250 Jahre menschlicher Sklaverei kollektiv vergessen haben, sowie von den jüngsten - und noch andauernden - Kämpfen um die Wiedererlangung und das Gedenken an das, was sie mit sich brachten.