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Art Systems: Brazil and the 1970s
Von Währungen und Landkarten bis hin zu stark zensierten Zeitungen und Fernsehprogrammen untersucht Art Systems visuelle Formen der Kritik und Subversion während des Höhepunkts der brasilianischen Diktatur und stellt manchmal überraschende Verbindungen zwischen der künstlerischen Produktion und breiteren Prozessen des sozialen Austauschs in einer Zeit der autoritären Modernisierung her. Indem sie die Werke jenseits des Prismas der Politik betrachtet, zeigt Elena Shtromberg subtile Formen der Subversion und Kritik auf, die das politische Terrain der Künstler neu erfanden.
Durch die Analyse von Schlüsselbeispielen von Cildo Meireles, Antonio Manuel, Artur Barrio, Anna Bella Geiger, Sonia Andrade, Geraldo Mello und anderen bietet das Buch einen neuen Rahmen für die Theorie der künstlerischen Praxis. Indem er sich auf die zentralen wirtschaftlichen, medialen, technologischen und geografischen Bedingungen konzentriert, die die künstlerische Produktion während dieser entscheidenden Ära umschrieben, arbeitet Shtromberg eine Reihe von Kunstsystemen heraus, die im Alltag der Brasilianer eine Rolle spielten. Durch die Untersuchung der spezifischen historischen Details der sozialen Systeme, die in die künstlerische Produktion integriert waren, zeigt diese einzigartige Studie Werke, die von einem Publikum weit außerhalb der Grenzen von Kunstinstitutionen besucht wurden.
Die Werke, die in einem der sozial und politisch brisantesten Jahrzehnte Brasiliens entstanden sind - von der Kartografie bis hin zur Videokunst - lassen sich weder einem bestimmten Stil noch einer bestimmten Form, Materialverwendung oder einem bestimmten Medium zuordnen. Dank dieser Breite bringt Art Systems die vielfältigen Kräfte zum Ausdruck, die in einem einzigartigen Kapitel der lateinamerikanischen Kulturgeschichte eine Rolle spielen.