Bewertung:

Der Roman „La Maison de Rendez-vous“ von Alain Robbe-Grillet ist eine komplexe und surreale Erzählung, die im kolonialen Hongkong spielt. Er stellt die traditionelle Erzählweise in Frage und konzentriert sich weniger auf die Entwicklung der Charaktere als vielmehr auf die Interpretation der Realität durch den Leser. Der Schreibstil zeichnet sich durch Wiederholungen, nicht lineare Zeitabläufe und detaillierte Beschreibungen aus, die an ein Drehbuch erinnern.
Vorteile:Das Buch bietet ein einzigartiges und zum Nachdenken anregendes Leseerlebnis, das von den üblichen Kriminalromanen abweicht und eine Herausforderung für den Leser darstellt. Der verwirrende Erzählstil und die Manipulation der Zeit sind faszinierend und innovativ, während der Schauplatz, das koloniale Hongkong, einen interessanten historischen Hintergrund bietet.
Nachteile:Die Entwicklung der Charaktere ist minimal, was bei manchen Lesern ein Gefühl der Unbeteiligtheit hervorrufen könnte. Der unkonventionelle Erzählstil mit sich wiederholenden Handlungen und einer Konzentration auf rätselhafte Elemente statt auf die Handlung könnte diejenigen frustrieren, die an geradlinige Erzählungen oder traditionelle Krimis gewöhnt sind.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
La Maison de Rendez-Vous and Djinn: Two Novels
Diese beiden Novellen zeigen, warum Alain Robbe-Grillet, der führende Praktiker und Theoretiker des noveau roman, einer der meistdiskutierten und umstrittensten Schriftsteller der Nachkriegszeit ist. In La Maison de Rendez-vous entwirft der Meister des „neuen Romans“ eine Welt des Verbrechens, der Intrigen und der Leidenschaft, die von der geheimnisvollen Blauen Villa der Lady Ava beherrscht wird.
Die Novelle spielt in Hongkong und entfaltet sich im Laufe eines Abends, doch die Ereignisse dieser Nacht wiederholen sich immer wieder aus der Sicht verschiedener Figuren. Robbe-Grillet hat ein beunruhigendes Werk geschaffen, das die Vorstellungen von Subjektivität und Objektivität, von Fiktion und Fakten und vom gesamten Prozess des Geschichtenerzählens in Frage stellt.
Djinn ist ein eindringlicher, verwirrender und brillant konstruierter Roman, der die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der sich einer geheimen Organisation anschließt, die von einem verführerischen, androgynen amerikanischen Mädchen namens Djinn geleitet wird. Seine Suche nach dem Sinn seiner Mission und nach möglichen Hinweisen auf die Identität des mysteriösen Dschinn wird zu einer Suche nach seiner eigenen Identität in einem sich ständig verschiebenden Zeit-Raum-Kontinuum.