
Der 2015 erstmals auf Spanisch erschienene Roman "La parv" ist der sechste Roman des chilenischen Autors Carlos Labb. La parv", der erste Roman über die Fußballweltmeisterschaft 1962 in Chile, beginnt in der Eröffnungsnacht des Turniers.
Im Zug von Temuco nach Santiago wendet sich ein Sportfunktionär mit geheimen Absichten an einen pensionierten Radiojournalisten, um ihn davon zu überzeugen, seine Arbeit als Reporter zum Wohle der Nationalmannschaft wieder aufzunehmen. Der Journalist hat eine ungewöhnliche Gabe: Mit seiner Stimme kann er Spieler und Mannschaften durch Live-Erzählungen bewegen.
Hinter der hypnotisierenden Erzählung des Halbfinalspiels zwischen Chile und Brasilien durch diesen journalistischen Erzähler, dem verborgenen Komplott in der chilenischen Diplomatenloge, der Ohnmacht der Menschen auf dem Rasen des Stadions und dem unerwartet irdischen Ursprung einer Gabe, die Mannschaften, Zuhörer und Leser in Parv verwandelt. In diesem sechsten Roman von Carlos Labb gewinnen die Verhandlungen des Unausgesprochenen in wettbewerbsorientierten und kapitalistischen Erzählungen eine unerwartete Relevanz, ebenso wie die Entscheidungen derjenigen, die in den Süden verschwinden - ein Sportleiter und ein Sportjournalist -, als ob sie den aktuellen Zustand Chiles vorhersagen könnten.