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Landsmoder von der salvadorianischen Dichterin, Historikerin und Performance-Künstlerin Elena Salamanca ist eine erschütternde und manchmal groteske Erkundung der Überschneidungen zwischen Nationalismus, Dogma, Patriarchat und Gewalt.
Die Performance-Gedichte in Landsmoder, die ursprünglich vom ältesten noch stehenden Denkmal im centro histrico von San Salvador vorgelesen wurden, nehmen den lobenden Pomp patriotischer Zeremonien zurück und protestieren gegen die Bewaffnung des nationalen Mythos als Maske für Auslöschung, Grausamkeit und Vernachlässigung durch den Staat. Diese unerschrockene Sammlung, deren Titel von einem norwegischen Wort stammt, das Salamanca mit „madre de la patria“ (Mutter des Vaterlandes) übersetzt, ist ein Werk voller feministischer Trauer, Wut und Ironie, bevölkert mit wogenden Gebärmüttern, blutigen Fahnen und rattenschwänzigen Wölfinnen.
Fast ein Jahrzehnt nach seiner Uraufführung erscheint Landsmoder nun in einer zweisprachigen Ausgabe und bleibt eine dringende Subversion, laut wie eh und je, sowohl auf als auch abseits der Bühne.