Bewertung:

Das Buch „Let the People See: The Story of Emmett Till“ von Elliott J. Gorn ist ein detaillierter historischer Bericht über den Lynchmord an Emmett Till und die daraus resultierenden sozialen und politischen Auswirkungen. Er hebt die Rolle von Emmetts Mutter, Mamie Till-Mobley, hervor, die sich für Gerechtigkeit einsetzte und die Aufmerksamkeit auf die Rassenungerechtigkeit der damaligen Zeit lenkte. Während viele Leser das Buch als aufschlussreich und unverzichtbare Lektüre empfanden, gab es Kritik an seinem sachlichen Ton und Lesestil.
Vorteile:Hervorragende historische Darstellung, die die Erinnerung an Emmett Till wach hält.
Nachteile:Gut recherchierte und detaillierte Darstellung, unterstützt durch umfangreiche Endnoten.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Let the People See: The Story of Emmett Till
Die Welt kennt die Geschichte des jungen Emmett Till. Im August 1955 flirtete der vierzehnjährige Junge aus Chicago angeblich mit einer weißen Frau namens Carolyn Bryant, die hinter dem Tresen eines Landladens arbeitete, während er seine Familie in Mississippi besuchte. Drei Tage später wurde seine verstümmelte Leiche im Tallahatchie River geborgen, beschwert mit einem Baumwollspinnventilator. Die Mörder von Till, Bryants Ehemann und sein Halbbruder, wurden trotz erdrückender Beweise von einer ausschließlich weißen Jury aufgrund von Formalitäten freigesprochen. Es schien ein weiterer Fall von Südstaatenjustiz zu sein.
Dann wurden Einzelheiten über das, was Till zugestoßen war, öffentlich, und zwar auch deshalb, weil Emmetts Mutter, Mamie Till-Mobley, darauf bestand, dass sein Sarg während der Beerdigung offen blieb. Die Welt sah das Grauen, und Tills Geschichte ergriff das ganze Land und löste Empörung aus. Schwarze Journalisten fuhren nach Mississippi und riskierten ihr Leben, um Einwohner zu befragen, Zeugen zu ermutigen, die Gefährdeten aus der Region zu bringen und vor allem den Nachrichtenkreislauf in Gang zu halten. Er dreht sich weiter. Im Jahr 2005, fünfzig Jahre nach dem Mord, nahm das FBI den Fall wieder auf. Neue Dokumente und Zeugenaussagen sind ans Licht gekommen, und mehrere Beteiligte, darunter Tills Mutter, haben Autobiografien veröffentlicht. Anhand dieser neuen Beweise und eines erweiterten historischen Kontextes untersucht Elliott J. Gorn so umfassend wie niemand zuvor, wie und warum die Geschichte von Emmett Till immer noch nachhallt und immer nachhallen wird. Gorn zeigt, dass die Ermordung Tills einen Wendepunkt darstellte, aber auch, wie alte Denk- und Verhaltensmuster fortbestehen und warum.
Wir müssen sie genau unter die Lupe nehmen.