Bewertung:

Die Biografie von Leo Ornstein bietet einen detaillierten Einblick in das Leben und die Musik dieser rätselhaften Figur, wobei seine Erfahrungen als Immigrant und die Entwicklung seiner Kompositionen untersucht werden. Die Autoren Michael Broyles und Denise von Glahn bieten eine umfassende Analyse von Ornsteins Karriere, seinen persönlichen Entscheidungen und deren Auswirkungen.
Vorteile:Das Buch wird für seine gründliche Recherche gelobt, zu der auch Interviews und umfangreiche Studien von Ornsteins Musik gehören. Es zeichnet eine reichhaltige Erzählung seines Lebens als Immigrant und Komponist, bietet detaillierte Beschreibungen seiner Werke und präsentiert faszinierende Fakten über seine Erfahrungen. Die Einbeziehung zahlreicher Fotografien bereichert das Leseerlebnis.
Nachteile:Manche Kritik an Ornsteins Privatleben, insbesondere an seiner Ehe, mag unbegründet erscheinen. Darüber hinaus äußern die Autoren Kritik an Ornsteins technischen Kompositionsfähigkeiten, was einige Leser als zu hart empfinden könnten. Die komplexen Fragen über die Abkehr von seinen Wurzeln und seine Berufswahl lassen den Leser möglicherweise mit dem Wunsch nach mehr Klarheit zurück.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Leo Ornstein: Modernist Dilemmas, Personal Choices
Leo Ornstein: Modernist Dilemmas, Personal Choices zeichnet den kometenhaften Aufstieg und das bisher unerklärliche Verschwinden des russisch-amerikanischen, futuristisch-anarchistischen Pianisten und Komponisten von seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten im Jahr 1906 bis zu seiner fast ein Jahrhundert dauernden Karriere nach. Leo Ornstein überlebte seine Bewunderer und Kritiker um Jahrzehnte und verstarb 2002 im Alter von 108 Jahren.
Häufig mit Igor Strawinsky und Arnold Schönberg verglichen, genoss Ornstein eine Zeit lang eine Art von Berühmtheit, die nur wenigen lebenden Musikern zuteil wurde. Dann kehrte er dem Ganzen den Rücken. Diese erste umfassende biografische Studie stützt sich auf Interviews, Tagebücher und Briefe eines großen Kreises von Ornsteins Freunden und Bekannten, um die Ornstein-Familie aufzuspüren, die den Schrecken der russischen Pogrome entkam, und um den russisch-jüdisch-amerikanischen Musiker bei seiner Identitätsfindung inmitten des Ersten Weltkriegs, der Grippepandemie und der Roten Panik zu begleiten.
Während Leo Ornsteins Geschichte erzählt wird, beleuchtet das Buch auch die Geschichten von Tausenden von Einwanderern mit ähnlichen erschütternden Erfahrungen. Es beleuchtet auch die unermesslichen Auswirkungen seiner unerwarteten Heirat im Jahr 1918 mit Pauline Mallet-Prevost, einer Debütantin in der Park Avenue.
Leo Ornstein: Modernist Dilemmas, Personal Choices sieht Ornstein im Zentrum mehrerer Netzwerke, zu denen die Künstler John Marin, William Zorach, Leon Kroll, die Schriftsteller und Aktivisten Paul Rosenfeld, Waldo Frank, Edmund Wilson und Clair Reis, der Stieglitz-Kreis und eine Gruppe englischer Komponisten, die sogenannten Frankfurt Five, gehörten. Ornsteins Geschichte stellt die traditionelle Chronologie und Erzählung über die musikalische Moderne in Amerika und ihre enge Beziehung zu den anderen Künsten direkt in Frage.