Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen verschiedener Autoren, die sich mit der Lacan'schen Theorie auseinandersetzen. Es bietet wertvolle Einblicke und Analysen, ist aber aufgrund der Komplexität des Themas für Anfänger nicht zu empfehlen. Die Leser schätzen die Tiefe des Inhalts, sind aber unzufrieden mit dem erhöhten Preis.
Vorteile:Gute Erklärungen der Lacanschen Theorie, enthält Aufsätze vieler prominenter Autoren, klare und elegante Darstellung, unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für Lacan interessieren.
Nachteile:Nicht für Anfänger geeignet, schwankende Qualität der Aufsätze, die jüngste Preiserhöhung wird als zu hoch empfunden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Reading Seminars I and II: Lacan's Return to Freud
In dieser Aufsatzsammlung wird zunächst Lacans Frühwerk systematisch erörtert, wobei der Schwerpunkt auf seinen beiden frühesten Seminaren liegt: Freuds Abhandlungen über die Technik und Das Ich in Freuds Theorie und in der Technik der Psychoanalyse. In diesen Aufsätzen, die von einigen der besten Analytiker und Autoren der Lacanschen Psychoanalyse in Paris verfasst wurden, werden der Hintergrund und die Entwicklung von Lacans Denken sorgfältig dargelegt.
In Teil I legt Jacques-Alain Miller die philosophischen und psychiatrischen Ursprünge von Lacans Werk sehr detailliert dar. In den Teilen II, III und IV erläutern Colette Soler, Eric Laurent und andere in klarster Form die äußerst einflussreiche Konzeptualisierung, die Lacan mit den Begriffen "symbolisch", "imaginär" und "real" einführt. Teil V bietet die bisher erste ausführliche Darstellung von Lacans Neuformulierung der psychoanalytischen Diagnosekategorien - Neurose, Perversion, Psychose und ihre Unterkategorien -, ihrer theoretischen Grundlagen und klinischen Anwendungen in englischer Sprache (hier gibt es umfangreiches Fallmaterial).
Die Teile VI und VII dieser Sammlung gehen weit über die Seminare I und II hinaus und setzen Lacans Frühwerk mit seinen späteren Ansichten der 1960er und 1970er Jahre in Beziehung. Slavoj Zizek untersucht die komplexen philosophischen Beziehungen zwischen Hegel und Lacan in Bezug auf das Subjekt und die Ursache.
Und Lacans Artikel "On Freud's 'Trieb' and the Psychoanalyst's Desire" - der hier zum ersten Mal in englischer Sprache erscheint und von Jacques-Alain Miller in seinem "Commentary on Lacan's Text" brillant ausgepackt wird - macht einen riesigen Schritt vorwärts bis 1965, wo wir eine entscheidende Umkehr in Lacans Perspektive sehen: Das Begehren wird plötzlich abgewertet, die defensive, hemmende Natur des Begehrens tritt in den Vordergrund. "Was dann wesentlich wird, ist der Trieb als eine Aktivität, die sich auf das verlorene Objekt bezieht und die jouissance hervorbringt.".