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Literary Ghosts from the Victorians to Modernism: The Haunting Interval
In diesem Buch wird die Gespenstergeschichte als eine Angelegenheit literarischer Gastfreundschaft und als Teil einer vitalen Vorgeschichte der Moderne neu verortet. Sie wird nicht als kurioses neugotisches Ornament betrachtet, sondern als eine kraftvolle literarische Antwort auf die technologischen und psychologischen Störungen, die das Ende des viktorianischen Zeitalters kennzeichneten.
Indem er wenig untersuchte Autoren wie M. R. James und May Sinclair mit kanonischen Figuren wie Dickens, Henry James, Woolf und Joyce in Verbindung bringt, argumentiert Thurston, dass das literarische Gespenst nicht als bloßes Relikt des Gothic-Stils, sondern als ein Portal der Entdeckung gesehen werden sollte, eine Öffnung zum zentralen Problem der Moderne, wie man "das Leben selbst" schreibt.
Geistergeschichten sind gespalten zwischen einem ironischen, oft parodistischen Verweis auf den gotischen Stil und einer Beschwörung des "Lebens selbst", einer impliziten Ablehnung jeglichen literarischen Stils. In diesem Buch wird die Gespenstergeschichte sowohl als Gast- als auch als Gastgebergeschichte gelesen und das Gespenst als störende Figur im "gastfreundlichen" Raum der Erzählung von Maturin, Poe und Dickens bis zum Fin de Siecle und dann bis ins zwanzigste Jahrhundert verfolgt.