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Little Rock: Race and Resistance at Central High School
Die Aufhebung der Rassentrennung in Little Rock ist ein Meilenstein der amerikanischen Geschichte: Am 4. September 1957, nachdem der Oberste Gerichtshof die Rassentrennung in öffentlichen Schulen aufgehoben hatte, rief der Gouverneur von Arkansas, Orval Faubus, die Nationalgarde zusammen, um die Little Rock Central High School zu umzingeln und den Zugang für schwarze Schüler zu verhindern. Am 25. September 1957 gelang es neun schwarzen Schülern, in Begleitung von Bundestruppen, die Schule zu betreten. Mit Anmut und Tiefgang bietet Little Rock neue Perspektiven auf die Personen, die an diesen dramatischen Ereignissen beteiligt waren, insbesondere auf die Aktivisten und politischen Entscheidungsträger. Anhand einer Vielzahl von Belegen und Quellen untersucht Karen Anderson die amerikanische Rassenpolitik im Zusammenhang mit Veränderungen in der Jugendkultur, der Sexualität, den Beziehungen zwischen den Geschlechtern und der Wirtschaft, und sie ordnet die Konflikte von Little Rock in den größeren politischen und historischen Kontext ein.
Anderson geht der Frage nach, wie weiße Gruppen, darunter Frauen aus der Mittelschicht und der Arbeiterklasse, damals die amerikanischen Rassen- und Klassenverhältnisse prägten. Sie dokumentiert die politische Mobilisierung weißer Frauen und beleuchtet anhand politischer Ressentiments, sexueller Ängste und religiöser Zugehörigkeiten die Gründe für die Fehltritte und Fehler der Rassentrenner. Anderson erklärt, wie die Wirtschaftselite in Little Rock trotz des Widerstands an der Macht blieb, und zeigt das moralische Versagen von Wirtschaftsführern und gemäßigten Politikern auf, die eher den Anschein einer bundesstaatlichen Konformität als tatsächliche Rassengerechtigkeit anstrebten und ein Erbe aus weißer Flucht, schlechten städtischen Schulen und institutionellem Rassismus hinterließen.
Little Rock untersucht die Konflikte um die Aufhebung der Rassentrennung in den Südstaaten in der Mitte des Jahrhunderts und wirft ein neues Licht auf die Verbindungen zwischen sozialer Ungleichheit und den Kulturkriegen im modernen Amerika.