Bewertung:

Das Buch bietet eine gut recherchierte und fesselnde Erkundung des Einflusses von Louise Nevelson auf die Kunstwelt, wobei Geschlechternormen und die Bedeutung von weiblichen und queeren Künstlern hervorgehoben werden. Es wird für sein einzigartiges Format und seinen aufschlussreichen Text gelobt, was es zu einer wertvollen Lektüre für Kunstliebhaber macht.
Vorteile:Gut recherchiert, durchdachte Darstellung, fesselnd und klar geschrieben, schönes Design, bahnbrechende Präsentation, einzigartiger Beitrag zur zeitgenössischen Kunstgeschichte.
Nachteile:In den Rezensionen werden keine wesentlichen Nachteile erwähnt.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Louise Nevelson's Sculpture: Drag, Color, Join, Face
Eine gewagte Neubewertung von Louise Nevelson, einer Ikone der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts, deren innovative Verfahren sich auf geschlechtsspezifische, klassenspezifische und rassifizierte Formen der Herstellung beziehen
In dieser radikalen Neubewertung der Kunst von Louise Nevelson (1899-1988) liefert Julia Bryan-Wilson eine längst überfällige kritische Darstellung einer Schlüsselfigur der Nachkriegsskulptur. Als in der Ukraine geborene jüdische Einwanderin behauptete sich Nevelson in der von Männern dominierten New Yorker Kunstwelt. Dennoch wurden ihre sorgfältigen Konstruktionsverfahren - bei denen sie gefundene Holzstücke zu kunstvollen, meist schwarz gestrichenen Strukturen zusammensetzte - bisher kaum untersucht.
Das Buch ist um eine Reihe von Schlüsseloperationen in Nevelsons eigenem Prozess herum organisiert (Ziehen, Einfärben, Zusammenfügen und Verblenden) und besteht aus vier einzeln gebundenen Bänden mit Schuber, die in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können. Sowohl Form als auch Inhalt erinnern an Nevelsons eigene modulare Skulpturen, deren gerasterte Kästen die Künstlerin selbst neu anordnete. Bryan-Wilson untersucht, wie sich Nevelsons Schaffen auf Häuslichkeit, rassifizierte Materie, geschlechtsspezifische Arbeit und die Umwelt bezieht, und bietet eine nachhaltige Untersuchung der sozialen und politischen Implikationen von Nevelsons Kunst. Die Autorin nähert sich Nevelsons Skulpturen auch aus ihrer eigenen verkörperten Subjektivität als queer-feministische Wissenschaftlerin. Sie entwirft eine kühne, intersektionale Kunstgeschichte, die Nevelsons Assemblagen in einen Dialog mit einem breiten Spektrum marginalisierter Weltentwürfe stellt und das Bekenntnis der Künstlerin zur Schwarzheit unterstreicht.