Bewertung:

Das Buch ist eine nicht-traditionelle Untersuchung von Wittgenstein, die als Anti-Biographie präsentiert wird. Es stellt konventionelle Ansätze zu Biografie und Philosophie in Frage und bietet eine einzigartige Perspektive, die einige Leser als erhellend, andere als verwirrend und irrelevant empfinden.
Vorteile:Viele Leser schätzen die Originalität und Tiefe des Ansatzes des Autors und bezeichnen ihn als Denkanstoß und gewagte Herausforderung an die traditionelle Biografie. Einige loben das Buch dafür, dass es die Komplexität von Wittgensteins Denken einfängt und zur Selbstreflexion anregt.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass das Buch nicht in der Lage ist, sachliche Erkenntnisse über Wittgenstein zu vermitteln, und bezeichnen es als zusammenhangloses „Geschwafel“, das nur Zeit vergeudet. Darüber hinaus ist das kleine Druckformat für einige Leser ein Problem der Benutzerfreundlichkeit.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Nach seiner intellektuellen Biographie Sankt Augustinus von Hippo wendet sich Miles Hollingworth nun einem der größten modernen Bewunderer Augustins zu: Dem österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein. Wittgensteins Einfluss auf die philosophische Forschung der Nachkriegszeit war allgegenwärtig, und sein exzentrisches Leben ist in die Folklore eingegangen.
Doch sein religiöser Mystizismus ist schwer fassbar und ungestört geblieben. Mit Ludwig Wittgenstein leistet Hollingworth weiterhin Pionierarbeit für eine neue Art von biografischem Schreiben. Sie steht an der Schnittstelle von Philosophie, Theologie und Literaturkritik und befasst sich ebenso sehr mit den geheimen Absichten des Lebensschreibens wie mit seinen Themen.
Hier darf Wittgenstein zum ultimativen Testfall werden. Von Anfang bis Ende versuchte seine Philosophie zu zeigen, dass intellektuelle Gewissheit eine Funktion der Methode ist, die sie anwendet, und nicht ein Wissen über die Existenz oder Nichtexistenz ihrer Objekte - eine niederschmetternde Einsicht, die das Natürliche und das Übernatürliche zu gleichermaßen unbrauchbaren Beispielen des jeweils anderen zu machen scheint.
Diese Biographie geht in der gleichen Weise vor. Von dieser Sinnfrage in alle Richtungen zerstreut, versucht sie, sich um den Geist des Mannes zu sammeln, der solche Dinge sagen konnte.
Dieser Akt der Rückgewinnung vollzieht also, was anders nicht zu erklären wäre, so etwas wie Wittgensteins privates Gespräch mit Gott.