Bewertung:

Das Buch „Machiavelli: Ein Porträt“ hat bei den Lesern eine Mischung aus Lob und Kritik hervorgerufen. Während viele das umfassende Wissen und die Leidenschaft des Autors schätzen, finden andere den Schreibstil zu akademisch und dicht, was das Buch weniger fesselnd macht.
Vorteile:Gut recherchiert, informativ, aufschlussreiche Analyse und zugänglich für Leser, die sich für Machiavellis Gedanken und den historischen Kontext interessieren.
Nachteile:Einige Leser finden, dass sich das Buch wie eine Vorlesung liest, was es langweilig oder schwer zu verstehen macht. Auch die Verpackung der physischen Exemplare wurde kritisiert.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Machiavelli: A Portrait
Der Begriff "Machiavellist", mit dem die rücksichtslose Gerissenheit der Machtbesessenen und Erbarmungslosen beschrieben wird, ist nie als Kompliment gemeint. Doch der Mann, dessen Name zum Synonym für alles Hässliche in der Politik wurde, war einnehmender und nuancierter als sein Ruf vermuten lässt.
Christopher S. Celenzas Machiavelli: Ein Porträt entfernt den Lack der Jahrhunderte und enthüllt nicht nur den hartgesottenen politischen Philosophen, sondern auch den geschickten Diplomaten, den gelehrten Kommentator der antiken Geschichte, den komischen Dramatiker, den unermüdlichen Briefeschreiber und den enttäuschten Liebhaber. Machiavellis Heimatstadt war im fünfzehnten Jahrhundert das Epizentrum der italienischen Renaissance, ein Ort unvergleichlicher künstlerischer und intellektueller Errungenschaften.
Aber Florenz war auch von außergewöhnlicher Gewalt geprägt. Krieg und öffentliche Hinrichtungen waren an der Tagesordnung - Machiavelli selbst wurde auf Geheiß seiner eigenen Regierung inhaftiert und brutal gefoltert.
Diese Erfahrungen hinterließen einen tiefen Eindruck bei diesem scharfen Beobachter der Machtpolitik, dessen zwei Meisterwerke - Der Fürst und Die Reden - überall auf die hart erkämpfte Weisheit zurückgreifen, die er beim Navigieren in einer verräterischen Welt gewonnen hatte. Doch wie viele seiner florentinischen Landsleute vertiefte sich Machiavelli auch in die lateinische Sprache und die Weisheit der Autoren der klassischen Vergangenheit.
Und trotz seiner Gleichgültigkeit gegenüber der Religion blieben Spuren des Christentums in seinem Denken erhalten, insbesondere die Hoffnung auf einen Erlöser - einen Fürsten, der die Stabilität bieten würde, die in Machiavellis weltlicher Erfahrung so selten war.