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Powerful Frequencies: Radio, State Power, and the Cold War in Angola, 1931-2002
Powerful Frequencies beschreibt die zentrale Rolle der Radiotechnologie und des Rundfunks bei der Entstehung des kolonialen portugiesischen Südafrikas und des postkolonialen Nationalstaats Angola.
In Intonations untersuchte Marissa J. Moorman die entscheidende Beziehung zwischen Musik und angolanischer Unabhängigkeit während der 1960er und 70er Jahre.
Nun wendet sich Moorman der Geschichte des angolanischen Radios als Instrument der portugiesischen Siedler, des Kolonialstaats, der afrikanischen Nationalisten und des postkolonialen Staates zu. Sie alle nutzten das Radio, um ihre Macht zu demonstrieren, während letztere es einsetzten, um das Imperium herauszufordern. Von der Einführung des Radios durch die Siedler in den 1930er Jahren über die heimlichen Sendungen der Guerillagruppen bis hin zum Einsatz des Radios im Rahmen der portugiesischen Aufstandsbekämpfungsstrategie während des Kalten Krieges und bei der Entwicklung der nationalen und regionalen Stimme des unabhängigen Staates erzählt Powerful Frequencies die Geschichte scharfsinniger Hörer, engagierter Fachleute und abweichender politischer Bewegungen.
Sie alle nutzten die Besonderheiten des Radios - Unsichtbarkeit, Vergänglichkeit und seine materiellen Auswirkungen -, um soziale, politische, "physische" und intellektuelle Grenzen zu überschreiten. Powerful Frequencies folgt den Spuren des Radios in Film, Literatur und Musik, um zu veranschaulichen, wie die klangliche Kraft der Technologie - auch wenn sie bei einigen Zuhörern Angst und Schrecken auslöste - die spätkoloniale und unabhängige angolanische Klanglandschaft schuf und veränderte.