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Maimonides the Universalist: The Ethical Horizons of the Mishneh Torah
Maimonides beendet jedes Buch seines Gesetzeskodex, der Mischne Tora, mit einer moralischen oder philosophischen Reflexion, in der er gleichsam seinen Blick von rein halachischen Belangen abhebt und einen breiteren Horizont überblickt. Menachem Kellner und David Gillis analysieren diese abschließenden Abschnitte, untersuchen ihre verbalen und thematischen Anklänge, ihre Anpassung an rabbinische Quellen und die Art und Weise, in der sie mit den zugrunde liegenden Strukturen der Mishneh torah koordiniert werden, um zu verstehen, wie sie unsere Interpretation des Kodex als Ganzes beeinflussen könnten - und in der Tat unsere Sicht auf Maimonides selbst und seine Philosophie.
Anhand dieses ungewöhnlichen Querschnitts durch das Werk kommen Kellner und Gillis zu dem Schluss, dass die Mischne Tora nicht nur ein System von Gesetzen, sondern auch ein System universeller Werte darstellt. Sie zeigen, wie Maimonides das jüdische Gesetz und Ritual als ein Programm zur Erreichung ethischer und intellektueller Ziele gestaltet, die allen Menschen, die gleichermaßen nach dem Bild Gottes geschaffen sind, zugänglich sind.
Viele lehnen die Darstellung von Maimonides als Universalist ab. Insbesondere die Mischna Tora wird weithin als partikularistisches Heiligtum angesehen. Diese Studie zeigt, wie tiefgreifend diese Sichtweise revidiert werden muss.