Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Manly Meals and Mom's Home Cooking: Cookbooks and Gender in Modern America
Von der ersten Ausgabe des Fannie-Farmer-Kochbuchs bis zu den neuesten Werken der heutigen Starköche spiegeln Kochbücher mehr als nur vorübergehende kulinarische Moden wider. Als historische Artefakte bieten sie eine einzigartige Perspektive auf die Kulturen, die sie hervorgebracht haben. In Manly Meals and Mom's Home Cooking bietet Jessamyn Neuhaus eine scharfsinnige und pikante Analyse des Tons und des Inhalts amerikanischer Kochbücher, die zwischen den 1790er und den 1960er Jahren veröffentlicht wurden, und deckt geschickt die darin enthaltenen kulturellen Annahmen und Ängste auf - vor allem in Bezug auf Frauen und Häuslichkeit.
Neuhaus' gründliche Untersuchung dieser Kochbücher hinterfragt die vermeintlich einfachen Lektionen über die Zubereitung von Speisen, die sie vermitteln. Sie stellt fest, dass Kochbücher darauf abzielten, die Leserinnen - hauptsächlich weiße Frauen aus der Mittelschicht - zu effektiven, modernen Hausfrauen zu machen, die in ihren häuslichen Aufgaben Freude und nicht Plackerei sahen. Sie weist jedoch darauf hin, dass die phänomenale Popularität von Peg Brackens Kochbuch The I Hate to Cook Book aus dem Jahr 1960 die Grenzen dieser Art von Indoktrination deutlich macht. Gleichzeitig untersucht sie die Verbreitung von Kochbüchern für Junggesellen, die sich an "den Mann in der Küche" richten, und die Vorurteile, die sie über männliche und weibliche Fähigkeiten, Geschmäcker und Verantwortlichkeiten zum Ausdruck bringen.
Neuhaus befasst sich auch mit den Auswirkungen der Rationierung im Zweiten Weltkrieg auf die Küche an der Heimatfront, mit der Einführung neuer kulinarischer Technologien, Gourmet-Sensibilitäten und ethnischer Lebensmittel in den amerikanischen Küchen sowie mit den Entwicklungen in der Kochbuchindustrie seit den 1960er Jahren. Manly Meals and Mom's Home Cooking ist mehr als eine Geschichte des Kochbuchs und bietet eine fesselnde und aufschlussreiche Darstellung von Geschlecht und Essen im modernen Amerika.