Bewertung:

In den Rezensionen zu „Marianela“ von Pérez Galdós werden die starken Themen Armut, Liebe und Bildung sowie die überzeugende Entwicklung der Charaktere hervorgehoben. Allerdings gehen die Meinungen über die Qualität der Übersetzung und die physische Präsentation weit auseinander.
Vorteile:Lebendige Darstellung der Armut, emotionale Tiefe in den Beziehungen der Charaktere, Aktualität trotz der Entstehungszeit um 1800, starke Originalerzählung, lobenswerte Übersetzungsbemühungen.
Nachteile:Mittelmäßige Übersetzungsqualität im Vergleich zum spanischen Original, Probleme mit der kleinen Schriftgröße im Druck, unprofessionelle Aufmachung in einigen Ausgaben, möglicher Verlust der Essenz in der Übersetzung.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Marianela: Historical Romance
„Marianela“ ist eines der vielen Werke, die die geistige Größe der menschlichen Ethnie zeigen, auch wenn es nur wenigen gelingt, die gründliche Untersuchung durchzuführen, die Galdós in den Herzen seiner Figuren durchführt. Marianela, „Nela“, ein junges Waisenkind mit schlechten körperlichen Eigenschaften, dient Pablo, einem blinden jungen Mann aus gutem Hause, in den sie sich verliebt, als Führerin.
Pablo, der die Welt nur durch Nelas Beschreibungen und die zahlreichen Lektüren seines Vaters kennt, die Pablo eifrig rezipiert, schwört Nela, dass seine Gefühle für sie die gleichen sind. Unter dem Versprechen eines gemeinsamen Lebens lässt sich Nela auf die offensten Fantasien eines Lebens an seiner Seite ein. Das tragische Leben des hässlichen und entstellten Mädchens Nela, das sich in den blinden Pablo verliebt, dem sie als Führer dient, ist der rote Faden, an dem sich drei Themen ablesen lassen: die Blindheit und ihre mögliche Heilung, die Liebesbeziehung und die sozioökonomische Situation.
Die Meisterschaft des kanarischen Schriftstellers zeigt sich in der erzählerischen Artikulation der wichtigsten Gegensätze: körperliche Schönheit und moralische Schönheit; Industrie und Landwirtschaft, heute und gestern; Kultur und Natur. Die Beziehung zwischen dem Blinden und seinem Lazarillo ist eine der schönsten, die aus der Feder von Galdós hervorgegangen sind.