
Material Modernity: Innovations in Art, Design, and Architecture in the Weimar Republic
Material Modernity untersucht die kreative Innovation in der deutschen Kunst, im Design und in der Architektur während der Weimarer Republik, wobei sowohl der Aufstieg neuer Medien als auch die Neugestaltung alter Medien dargestellt wird. Weimar wurde berühmt für die Explosion des kreativen Einfallsreichtums in den Künsten in Deutschland, aufgrund von Experimenten mit neuen Techniken (einschließlich der Entwicklung zur Abstraktion in der Malerei und Bildhauerei) und erfinderischen Arbeiten in neuen Medien wie Papier und Plastik, die sowohl neue als auch alte Methoden der Kunstproduktion nutzten.
Die einzelnen Kapitel dieses Buches befassen sich mit Erfindungen wie der Kamera und Materialien wie Zelluloid, untersuchen die Rolle neuer Materialien wie Betonverbundstoffe bei der Erschließung neuer Wege in der bildenden Kunst und setzen die Fortschritte im Verständnis der Farbwahrnehmung und der Psychologie in Beziehung zu einem gesteigerten Interesse an der visuellen Wahrnehmung und dem latenten Potenzial der Farbe als architektonisches Ornament und Träger emotionaler Kraft im Raum. Während Kunsthistoriker in der Regel argumentieren, dass das Experimentieren in der Weimarer Republik das Ergebnis einer bewussten Ablehnung traditioneller Ausdrucksformen war, um eine moderne Kunst und Architektur zu erfinden, die nicht an historische Medien und Methoden gebunden war, zeigt dieser Band, dass die Triebkräfte für die Innovation oft viel komplexer und nuancierter waren. Er beschreibt zunächst, wie sich die durch den Ersten Weltkrieg ausgelöste Materialknappheit, die Zerstörung der industriellen Infrastruktur und die Unterbrechung der historischen Handelswege auf die Kunst auswirkten, ebenso wie die Experimentierfreude, die die deutsche Kultur der Zwischenkriegszeit durchdrang.
Anschließend werden die neuen Herausforderungen der 1920er Jahre an die künstlerischen Konventionen traditioneller Kunstformen wie Malerei, Bildhauerei, Zeichnung, Architektur, Textilien und Druckgrafik analysiert und gleichzeitig die wahrscheinlichen Ursachen für das Aufkommen innovativer neuer Methoden der Kunstproduktion wie Fotomontage, Assemblage, mechanische Kunst und Multimedia-Kunst untersucht. Damit füllt Material Modernity eine bedeutende Lücke in der Weimarer Forschung und der kunsthistorischen Literatur.