
Media Authorship
Zeitgenössische Medienautorschaft ist häufig kollaborativ, partizipatorisch, nicht ortsspezifisch oder bleibt schlichtweg unerkannt. In diesem Band untersuchen Medien- und Filmwissenschaftler die theoretischen Debatten um Autorschaft, Intention und Identität innerhalb der sich rasch wandelnden und globalisierten Kulturindustrie der neuen Medien. Der Medienbegriff ist weit gefasst und umfasst eine Reihe von kreativen Artefakten und Produktionskulturen - von der bildenden Kunst bis zu Videospielen, von Textilien bis zum Fernsehen -, und die Autoren befassen sich mit den Praktiken von Künstlern, Designern, Heimwerkern, Medienprofis, Wissenschaftlern und anderen. Sie stellen insbesondere folgende Fragen:
⬤ Was macht "Medien" und "Autorenschaft" in einem technologisch konvergierten, global konglomerierten, plattformübergreifenden Umfeld für die Produktion und Verbreitung von Inhalten aus?
⬤ Was können wir von filmischen und literarischen Modellen der Autorschaft - und von der Kritik an diesen Modellen - im Hinblick auf die Autorschaft nicht nur im Fernsehen und auf Tonträgern, sondern auch in interaktiven Medien wie Videospielen und dem Internet lernen?
⬤ Wie können wir Autorschaft durch Praktiken begreifen, bei denen NutzerInnen Inhalte kollaborativ oder durch Aneignung erzeugen?
⬤ Welche institutionellen Vorrechte und rechtlichen Debatten um geistige Eigentumsrechte, faire Nutzung und Urheberrecht haben Einfluss auf Konzepte der Autorenschaft in den "neuen Medien"?
Durch die Auseinandersetzung mit diesen Fragen zeigt Media Authorship, dass das Konzept der Autorschaft, wie es in der Literatur- und Filmwissenschaft formuliert wurde, durch neue Praktiken in der digitalen Medienwelt neu belebt, angefochten, umgestaltet - ja, sogar neu verfasst wird.