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Mediarchy
Wir glauben, dass wir in Demokratien leben: In Wirklichkeit leben wir in Mediarchien. Unsere politischen Regime beruhen weniger auf Nationen oder Bürgern als auf einem von den Medien geprägten Publikum. Wir gehen davon aus, dass unser soziales und politisches Schicksal durch den Willen des Volkes bestimmt wird, ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass "das Volk" immer, sowohl als Individuum als auch als Aggregat, von den Medien produziert wird: Wir alle sind in mediale Öffentlichkeiten eingebettet, die durch die Kommunikationsapparate, die unsere Interaktionen steuern, "intra-strukturiert" sind.
In diesem wichtigen Buch beschreibt Yves Citton das neue Regime von Erfahrung, Medien und Macht, das er mit dem Begriff "Mediarchie" bezeichnet. Um die Mediarchie zu verstehen, müssen wir sowohl die Auswirkungen der Medien auf uns als auch die neuen Formen des Seins und der Erfahrung betrachten, die sie in uns hervorrufen. Wir können uns den Auswirkungen der Medien, die uns durchdringen, nie ganz entziehen, aber indem wir uns ihrer Konditionierung bewusster werden, können wir neue Formen der politischen Analyse und Praxis entwickeln, die unerlässlich sind, wenn wir uns den noch nie dagewesenen Herausforderungen unserer Zeit stellen wollen.
Dieses umfassende und weitreichende Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Studierende und Wissenschaftler in den Bereichen Medien und Kommunikation, Politik und Soziologie und wird für jeden von großem Interesse sein, der sich für die vielfältigen und komplexen Möglichkeiten interessiert, mit denen die Medien - von Zeitungen und Fernsehen bis hin zu sozialen Medien und dem Internet - heute unser soziales, politisches und persönliches Leben gestalten.