
Medium Seen Otherwise
Durch einen neuen Blick auf die Art und Weise, wie politische, historische und künstlerische Dokumentarfilme mit fotografischen Bildern, Objekten und Archiven umgehen, argumentiert A Medium Seen Otherwise, dass der Film es uns ermöglicht, besser zu verstehen, was Menschen mit analogen und digitalen Fotografien als materiellen Objekten tun, die soziale und politische Beziehungen durch multisensorische Erfahrungen ermöglichen. Darüber hinaus kann der Film als zeitbasiertes Medium mit Ton das Ereignis der Fotografie besser sichtbar machen und zeigen, dass kein einzelner Teilnehmer (Fotograf, Subjekt, Kamera, Foto oder Betrachter) die Hoheit über seine Wirkung, Bedeutung oder seinen Wert hat.
Das Buch untersucht, wie die innovative Einbeziehung der Fotografie in den Dokumentarfilm es uns ermöglicht, diese beiden Medien anders zu sehen. Fotografien, ob professionell oder traditionell, werden üblicherweise so verstanden, dass sie Dokumentarfilme mit indexikalischen Beweisen und visuellen Illustrationen von Geschichte versorgen, doch die räumlich-zeitlichen und auditiven Dimensionen des Films erlauben es Dokumentarfilmen, die breiteren Fähigkeiten der Fotografie jenseits der bloßen Repräsentation zu beleuchten. Der Autor Roger Hallas kombiniert neue kritische Perspektiven auf bekannte Dokumentarfilmer und Fotografen (Agnès Varda, Rithy Panh, Edward Burtynsky, Malick Sidibé, Vivian Maier, JR, Ken Burns, Errol Morris und Akram Zaatari) mit Analysen von weniger bekannten, aber wichtigen Dokumentarfilmen, Der Autor Roger Hallas untersucht in seinem Buch ein globales Spektrum dokumentarischer und volkstümlicher fotografischer Kontexte, darunter Libanon, Palästina, Mali, Kongo, Kambodscha, Irland, Spanien, Mexiko, Chile, Kanada und die USA.
Während Autorenschaft und Repräsentation nach wie vor gängige rhetorische Rahmen für Dokumentarfilme über Fotografie sind, bietet A Medium Seen Otherwise eine überzeugende Darstellung, wie die Intermedialität zwischen Dokumentarfilm und Fotografie weitaus umfassendere Vorstellungen von beiden Medien vermitteln kann. Eine begleitende Website zeigt Ausschnitte aus den im Buch besprochenen Filmen.