Bewertung:

Das Buch „Medical Muses“ von Asti Hustvedt bietet eine tiefgründige Erforschung der Hysterie, wie sie von drei Patientinnen von Dr. Charcot im Paris des 19. Es wurde für seine detaillierte Recherche, die fesselnden Erzählungen und die Erforschung des sozialen, kulturellen und medizinischen Kontexts der Hysterie gelobt. Es wurde jedoch auch für vermeintliche Ungenauigkeiten und Voreingenommenheit kritisiert, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung bestimmter Krankheiten wie ME/CFS.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und schön geschriebene Erzählung
⬤ Bietet eine nuancierte historische Perspektive auf die Hysterie
⬤ Beschäftigt sich mit komplexen Themen der Ausbeutung und der Selbstbestimmung der Patienten
⬤ Detailreiche Schilderungen des Lebens der Patienten
⬤ Zugänglicher und unterhaltsamer Schreibstil
⬤ Nachdenklich stimmende Überlegungen zu aktuellen medizinischen Themen.
⬤ Kritik an mangelnder medizinischer Genauigkeit und am Rückgriff auf veraltete Quellen
⬤ Einige Leser empfanden die Erzählung als langatmig oder repetitiv
⬤ Gemischte Kritiken über die Behandlung kontroverser Themen wie ME/CFS, wobei einige behaupteten, es würden schädliche Stereotypen aufrechterhalten
⬤ Vorwürfe der Voreingenommenheit und mangelnder wissenschaftlicher Strenge bei der Erforschung der dargestellten Krankheiten.
(basierend auf 29 Leserbewertungen)
Medical Muses: Hysteria in Nineteenth-Century Paris
Blanche, Augustine und Genevieve befanden sich im Paris der 1870er Jahre in der Hysterieabteilung des Salpetriere-Krankenhauses, wo sie von dem bekannten Neurologen Jean-Martin Charcot betreut wurden.
Sie wurden zu medizinischen Berühmtheiten: Jede Woche strömten Menschenmassen in die Klinik, um ihre Symptome zu beobachten; sie wurden fotografiert, skulptiert, gemalt und zu Romanfiguren gemacht. Die bemerkenswerte Geschichte ihres Lebens als Patienten in der Klinik ist eine seltsame Mischung aus intimen Details und öffentlicher Darstellung, Wissenschaft und Religion, Medizin und Okkultismus, Hypnose, Liebe und Theater.
Aber wer waren Blanche, Augustine und Genevieve? Welche Rolle spielten sie in ihrer ganz eigenen Form des Starseins? Und woran genau litten sie? Hysterie - mit ihren dramatischen Anfällen, Halluzinationen und dem Wiedererleben vergangener Traumata - mag eine Krankheit der Vergangenheit sein, aber die ihr zugrunde liegenden Vorstellungen von Weiblichkeit bieten Einblicke in Störungen der Gegenwart.