
Megalithic Tombs in Western Iberia: Excavations at the Anta Da Lajinha
Die westliche Iberische Halbinsel verfügt über einen der reichsten Bestände an neolithischen Kammergräbern im atlantischen Europa, mit besonderen Konzentrationen in Galicien, Nordportugal und dem Alentejo. Weniger bekannt ist die große Konzentration von Gräbern entlang des Tajo-Tals, das die portugiesisch-spanische Grenze überspannt. Zu dieser Ansammlung gehört auch die Anta da Lajinha, ein kleines Megalithgrab im Hügelland nördlich des Tejo. Es wurde durch Waldbrände und Steinabtrag stark beschädigt und war 2006-2008 Gegenstand gemeinsamer britisch-portugiesischer Ausgrabungen, die von Umweltuntersuchungen und OSL-Datierungen begleitet wurden.
Dieser Band nimmt die jüngsten Ausgrabungen in Lajinha und der benachbarten Stätte Cabe o dos Pendentes als Ausgangspunkt für eine umfassendere Betrachtung der Megalithgräber der westlichen Iberia. Die angesprochenen Schlüsselthemen sind für megalithische Gräber im Allgemeinen von Bedeutung, einschließlich Landschaft, Chronologie, Besiedlung und interregionale Beziehungen. Über welchen Zeitraum hinweg wurden diese Gräber gebaut und genutzt? Bilden sie einen Horizont intensiver Monumentalbauten, oder waren die Gräber das Produkt einer anhaltenden, langlebigen Tradition? In welchem Verhältnis stehen sie zu den berühmten Felszeichnungen des Tajo-Tals sowie zu den Höhlengräbern und Freiluftsiedlungen der Region, was Chronologie und Landschaft betrifft?
Ein letzter Abschnitt betrachtet die iberischen Gräber innerhalb der größeren Familie der westeuropäischen Megalithmonumente und konzentriert sich dabei auf Chronologien, Parallelen und Kontaktmuster. Entstanden die iberischen Gräber durch Verbindungen mit älteren megalithischen Traditionen in anderen Regionen wie der Bretagne, oder sind sie das Ergebnis allgemeinerer Prozesse, die in den atlantischen neolithischen Gesellschaften abliefen?