Bewertung:

In den Rezensionen werden die große emotionale Tiefe und die historische Bedeutung des Buches hervorgehoben, insbesondere in Bezug auf das Marais-Viertel und die queere Gemeinschaft in Paris. Der Text wird für seine Schönheit und Tiefe gelobt, die ihn sowohl für allgemeine Leser als auch für den akademischen Bereich geeignet machen.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und schön geschrieben
⬤ tiefe emotionale Wirkung
⬤ integriert persönliche und historische Erzählungen
⬤ vorteilhaft sowohl für allgemeine Leser als auch für akademische Zwecke
⬤ ausgezeichnete Darstellung der queeren Gemeinschaft.
Einige Rezensenten äußerten sich enttäuscht über die gesundheitlichen Probleme des Autors, die seine Arbeit beeinträchtigt haben könnten.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
My Father and I: The Marais and the Queerness of Community
Es ist ein lebendiges Museum für ein längst vergangenes jüdisches Leben und angeblich ein Zeugnis für den Erfolg des französischen Modells der sozialen Integration. Es ist ein Gemeinschaftshaus, in dem schwule Männer und Frauen angeblich dem französischen Modell der sozialen Integration trotzen.
Es ist ein Ort der Freiheit und Toleranz, an dem sich People of Color und Lesben dennoch unerwünscht fühlen und an dem sich jeden Sonntag junge Zionisten aus den Vorstädten versammeln und manchmal Araber belästigen. Es ist ein heißes Thema in der Presse und im Fernsehen. Sie ist offen für die Welt und offen für Geschäfte.
Es ist ein Ort, an dem man gesehen wird, und ein Ort der Unsichtbarkeit.
Für mich ist es wie ein Zuhause, ein Ort, an dem ich mich sicher und gleichzeitig fehl am Platz fühle und an dem sich mein Vater wohl und gleichzeitig fremd fühlte. Es ist ein Ort der Nostalgie, der Innovation, der Scham, des Stolzes und der Angst, an dem sich das Lokale und das Globale im Guten wie im Schlechten kreuzen.
Und im Guten wie im Schlechten ist es ein französisches Viertel. --von Mein Vater und ich Mit einer Mischung aus persönlichen Memoiren, Stadtstudien, Kulturgeschichte und Literaturkritik sowie einer großzügigen Auswahl an Fotografien konzentriert sich Mein Vater und ich auf das Marais, das älteste noch erhaltene Viertel von Paris. Es enthüllt auf wunderbare Weise die Feinheiten der Beziehung zwischen einem jüdischen Vater und einem schwulen Sohn, die beide dasselbe Viertel als ihr eigenes beanspruchen.
Ausgehend von der Geschichte des Marais und seiner Bedeutung für den Aufbau einer französischen nationalen Identität schlägt David Caron ein neues Verständnis von Gemeinschaft vor und untersucht, wie Juden, chinesische Einwanderer und Schwule das Marais zu ihrem Viertel gemacht haben. Diese Gemeinschaften verkörpern in ihrem Engagement für den städtischen Raum eine tägliche Herausforderung für das französische Konzept der universellen Staatsbürgerschaft, das ihnen jegliche politische Legitimität abspricht. Caron bewegt sich vom rein französischen Kontext hin zu eher theoretischen Themen wie sozialem und politischem Archaismus, Immigration und Diaspora, Überleben und Verfolgung, der Kluft zwischen öffentlich und privat, Gruppenfreundschaft als Metapher für widerspenstige und dynamische Formen der Gemeinschaft und Gründungskatastrophen wie AIDS und dem Holocaust.
Caron erzählt auch die Geschichte seines Vaters, eines ungarischen Juden und Holocaust-Überlebenden, der nach Frankreich eingewandert ist und einst das Marais sein Zuhause nannte.