Bewertung:

Das Buch dient als prägnante Einführung in die philosophischen Ideen von Benedetto Croce anhand einer Auswahl seiner Essays, die in mehrere thematische Abschnitte unterteilt sind. Es wird zwar für seine gute Lesbarkeit und seinen aufschlussreichen Inhalt gelobt, aber auch für seine trockene, systematische Herangehensweise und den gelegentlich abschreckenden Ton des Autors kritisiert.
Vorteile:⬤ Sehr lesenswert
⬤ bietet wertvolle Einblicke in die Geschichtsphilosophie und Ästhetik von Croce
⬤ behandelt das italienische Geistesleben im frühen 20. Jahrhundert
⬤ geeignet für gebildete Laien und solche mit etwas philosophischem Hintergrund
⬤ reich an Ideen und gut strukturierten Essays.
⬤ Croce's Schreibstil kann trocken sein und fühlt sich beschwerlich an
⬤ der erste Essay hat einen abschreckenden Ton
⬤ Systemphilosophie wird nicht favorisiert, was die Wertschätzung beeinträchtigen kann
⬤ einige Essays sind ohne Vorkenntnisse der Philosophie unzugänglich.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
My Philosophy - And Other Essays on the Moral and Political Problems of Our Time: With an Essay from Benedetto Croce - An Introduction to his Philosop
MEINE PHILOSOPHIE UND ANDERE ESSAYS ZU DEN MORALISCHEN UND POLITISCHEN PROBLEMEN UNSERER ZEIT von BENEDETTO CROCE. Der Inhalt umfasst: Anmerkung des Übersetzers Seite 5 Diskurse über Philosophie I. Meine Philosophie n a. Das moralische Problem unserer Zeit 21 3. Warum wir nicht umhin können, uns christlich zu nennen 37 Philosophie der Politik 4. Der unpolitische Mensch 51 5. Der Staat als Freund und als Feind 55 6. Ein Essay über kommunistische Philosophie 64 7. Anmerkung zur Geschichte des Kommunismus als praktische Politik 68 8. Die Idee der Klassen als reale Entitäten 79 9. Aristokratie und die Massen 84 10. Politische Wahrheit und populäre Mythen 88 n. Liberalismus und Demokratie 93 12. Gerechtigkeit und Freiheit 97 13. Freiheit und Revolution 109 14. Die - Theorie der Freiheit noch einmal in 15. Gerechtigkeit als Rechtsauffassung 115 16. Frieden und Krieg 117 17. Die Idealisierung des Krieges 120 18. Patriotismus ein ausgedientes Wort 125 19. Entnationalisierung der Geschichte 127 Probleme der Ethik und Ästhetik 20. Das intellektuelle Leben Moral und Ästhetik 131 21. Die Kunst als Form der reinen Erkenntnis 137 22. Die beiden profanen Wissenschaften Ästhetik und Ökonomie 140 23. Der Widerstreit der Pflichten 153 24. Handarbeit und Geistesarbeit 158 Philosophie der Geschichte 25. Die Vorsehung oder die List des Gedankens 167 26. Die Geschichte der Zwecke und die Geschichte der Mittel 172 27. Die Geschichte der Ereignisse und die Werturteile 176 28. Zum Lobe der Individualität 180 29. Proust Ein Beispiel für die dekadente historische Methode 208 Verschiedene Gedanken 30. Sexualität und Spiritualität 217 31.
Unsere Schuld gegenüber dem Denken 219 32. Die ewigen Probleme 221 33. Ewige Wahrheit 222 34. Die endgültige Philosophie 224 35. Das ewige Leben 225 36. Die Identität der Philosophie und des sittlichen Lebens 226 37. Selbstgespräch eines alten Philosophen 233. DISKURSE ÜBER PHILOSOPHIE. MEINE PHILOSOPHIE: Ich habe die Bitte, meine Philosophie kurz und volkstümlich darzulegen, immer abgelehnt, teils weil die Philosophie, wie jedes andere Werk des Menschen, nur von denen wirklich verstanden werden kann, die vom Fach sind, und teils weil dieses besitzergreifende "mein" einen schlechten Klang hat. Jeder Handwerker, der eine Arbeit aufnimmt, die ein Kollege oder Vorgänger fallengelassen hat, und sie bis zur Vollendung weiterführt, nennt sie nicht sein, sondern unser Werk. Aber ich habe jetzt das Alter erreicht, in dem, wie Giovanni Prati schrieb, im Herzen die Traurigkeit über die vergangenen Tage aufsteigt. Er hatte das Glück, die Traurigkeit zu kennen, aber nicht wie wir zu verzweifeln in der umhüllenden Finsternis des Gemetzels und der Zerstörung all dessen, was uns lieb und heilig war. Ich habe das Alter erreicht, in dem das Leben eines Menschen eine Vergangenheit zu sein scheint, die er mit einem einzigen Blick überblicken kann, und in dem er selbst seinen Platz in der Geschichte einnimmt, oder, um es einfacher auszudrücken, er sieht sich an, als wäre er tot. Deshalb bin ich nun bereit, der Bitte kurz nachzukommen, soweit dies bescheiden und vernünftig ist.
In Übereinstimmung mit meinem Gleichnis von einem Handwerk, das immer eine Sache der Kolla boration ist, müssen wir uns von dem Vorwand oder der Illusion befreien, dass das Werk oder das System eines Philosophen eine vollständige Offenbarung des so genannten Mysteriums der Wirklichkeit ist...