Bewertung:

In den Rezensionen zu „Memoirs of Emma Courtney“ findet sich eine Mischung aus Bewunderung für die Tiefe des Buches und Kritik an seiner Lesbarkeit und seinem emotionalen Ton. Während einige Leser das Buch als fesselnd und reich an Themen zu Geschlecht und Identität empfanden, waren andere frustriert über die vermeintlichen Schwächen, darunter übertriebene Emotionen, schlechte Qualität und zahlreiche typografische Fehler.
Vorteile:⬤ Fesselnde und interessante Erzählung
⬤ erforscht komplexe Themen der Identität und des Geschlechts
⬤ hält die Aufmerksamkeit
⬤ ansprechend für Studenten des Feminismus.
⬤ Überspitzt und emotional
⬤ voller Tippfehler und schlechter Qualität
⬤ von einigen Lesern als deprimierend und nicht angenehm empfunden
⬤ übermäßige Zufälle in der Handlung.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Memoirs of Emma Courtney - an 18th Century Feminist classic (Aziloth Books)
Mary Hays wurde 1759 in eine Familie der Mittelschicht im Londoner Stadtteil Southwark geboren. Als unabhängiger Geist erhielt sie im Alter von 32 Jahren ein Exemplar von Mary Wollstonecrafts "A Vindication of the Rights of Woman" (Rechtfertigung der Rechte der Frau) und bekehrte sich sofort zu dessen protofeministischer Philosophie.
Unter dem Pseudonym "Eusebia" veröffentlichte Hays zahlreiche Publikationen und lernte den Reformer William Frend kennen, eine Begegnung, die sich für Hays bald zu mehr als nur Freundschaft entwickelte. Entgegen allen zeitgenössischen gesellschaftlichen Gepflogenheiten gestand Hays William Frend ausdrücklich ihre Liebe - und wurde kurzerhand abgewiesen. Dennoch setzte sie ihre Bemühungen um das Objekt ihrer Begierde durch Briefe und Treffen fort, jedoch ohne weiteren Erfolg (Frend heiratete 1808 Sara Blackburne).
Bitter enttäuscht kanalisierte Hays ihre Gefühle in "Memoirs of Emma Courtney", einem halbautobiografischen Roman, der, wie Hays selbst, alle Regeln brach. Ihre Heldin Emma verliebt sich in den gut aussehenden, rätselhaften Augustus, doch aus Gründen, die er nie ganz erklären wird, weigert sich Augustus, ihre Zuneigung zu erwidern. Emma lässt sich nicht abweisen, und da sie glaubt, dass ihre Liebe rein ist und ihr Verlangen ebenso, offenbart sie Augustus die innersten Gefühle ihres Herzens in einer Weise, die gegen alle viktorianischen Wertvorstellungen von "angemessenem" weiblichem Verhalten verstößt.
Noch schockierender ist, dass die meisten Briefe im Roman wortwörtlich aus Mary Hays' eigenen Briefen an William Frend übernommen wurden. Das Buch wurde in vielen Kreisen als "in jeder Hinsicht verwerflich, in höchstem Maße" verschrien. Selbst damals waren nicht alle dieser Meinung, und die Kritiker von heute haben "Emma" als ein bahnbrechendes Werk der feministischen Literatur gefeiert.
Auf der einen Seite ist es eine einfache Geschichte über eine Romanze, über Leidenschaft und schließlich (als Emma zu spät Augustus' wahre Gefühle für sie entdeckt) über eine Tragödie. Doch gleichzeitig legt das Buch eine tiefere Tragödie offen: die mangelnde Bildung der Frauen, die Verleugnung der weiblichen Sexualität und die "kriminelle" Beschneidung ihres Potenzials.