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Mendelssohn, Goethe, and the Walpurgis Night: The Heathen Muse in European Culture, 1700-1850
In dieser Taschenbuchausgabe von Mendelssohn, Goethe und die Walpurgisnacht geht es um Toleranz und Akzeptanz im Angesicht kultureller, politischer und religiöser Auseinandersetzungen. Ihr Ausgangspunkt ist die Walpurgisnacht. Die Nacht, auch Beltane oder Maiennacht genannt, war angeblich ein jährlicher Hexensabbat, der sich um den Brocken, den höchsten Gipfel des Harzes, drehte.
Nachdem er untersucht hat, wie ein notorisch heidnisches Fest nach dem christlichen Missionar St. Walpurgis (ca. 710-79) benannt wurde, erörtert John Michael Cooper die Behandlung der Nacht in mehreren eng miteinander verwobenen Werken von Goethe und Mendelssohn. Sein Buch ordnet diese Werke in ihren unmittelbaren persönlichen und beruflichen Kontext ein, aber auch in den einer ganzen Reihe anderer Künstler, Philosophen und politischer Denker, darunter Voltaire, Lessing, Shelley, Heine, Delacroix und Berlioz.
In einem Zeitalter entscheidender politischer und religiöser Konflikte wurde die Walpurgisnacht zur heidnischen Muse: eine Quelle spiritueller Inspiration, die weder spezifisch christlich, noch jüdisch, noch muslimisch war. Und Mendelssohns und Goethes Beschäftigung mit ihr bietet neue Einblicke in ihre Rolle in der europäischen Kulturgeschichte sowie in Fragen der politischen, religiösen und sozialen Identität - und die Beziehungen zwischen kulturellen Gruppen - in der heutigen Welt.
John Michael Cooper ist Professor für Musik an der Southwestern University und Autor von Mendelssohns italienischer Symphonie (Oxford University Press).