
Human Rights NGOs in East Africa: Political and Normative Tensions
Nichtregierungsorganisationen (NRO) im Bereich der Menschenrechte sind per Definition nicht Teil des Staates. Vielmehr sind sie ein Element der Zivilgesellschaft, die das organisierte Leben in den Ländern prägt und für die Aussicht auf politische Demokratie von entscheidender Bedeutung ist. Die Zivilgesellschaft ist ein sehr junges Phänomen in ostafrikanischen Ländern, in denen autoritäre Regime vorherrschten und Menschenrechtswächter eine entscheidende Rolle spielten. Während der Staat nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die Menschenrechtsbemühungen in den Ländern der Region darstellt, sind auch andere, der Menschenrechtsbewegung innewohnende Probleme schwerwiegender Natur, und sie sind zahlreich: Was sind die sozialen Grundlagen der Menschenrechtsarbeit in Übergangsgesellschaften? Welches Mandat können Menschenrechts-NGOs beanspruchen, und in wessen Namen handeln sie?
Menschenrechts-NGOs in Ostafrika setzt sich kritisch mit der Anatomie der Menschenrechtsbewegung in der ostafrikanischen Region auseinander und untersucht ihre Ursprünge, Herausforderungen und aufkommenden Themen im Kontext des politischen Wandels. Das Buch versucht insbesondere, die politischen und normativen Herausforderungen zu verstehen, denen sich diese junge, aber lebendige Zivilgesellschaft im Strudel der Globalisierung gegenübersieht. Das Buch versammelt die bekanntesten Menschenrechtsexperten Ostafrikas, die durch Beiträge ihrer Kollegen aus Südafrika und den Vereinigten Staaten bereichert werden.
Bislang wurde nur sehr wenig über die Kämpfe und Errungenschaften der Zivilgesellschaft in den ostafrikanischen Ländern geschrieben. Dieses Buch wird diese Lücke schließen und sich als unschätzbares Instrument für das Verständnis und die Lehre der Menschenrechte in diesem komplexen und lebenswichtigen Teil der Welt erweisen.