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Military Culture in Imperial China
Dieser Band untersucht die Beziehung zwischen Kultur und Militär in der chinesischen Gesellschaft vom frühen China bis zum Qing-Reich. Die Beiträge namhafter Wissenschaftler zielen darauf ab, die Beziehung zwischen militärischen Angelegenheiten und Recht, Regierung, Geschichtsschreibung, Kunst, Philosophie, Literatur und Politik neu zu untersuchen.
Das Buch setzt sich kritisch mit der Auffassung auseinander, dass die chinesische Kultur aufgrund des Einflusses des Konfuzianismus das Militärische systematisch abgewertet hat. Die chinesische Regierung hatte keine pazifistische Einstellung zum Krieg, sondern verfolgte oft pragmatische Ansätze - sogar aggressive und expansionistische Projekte.
Auch wenn sie sich in ihrer Form verändert hat, gab es in China seit Beginn der Geschichte eine militärische Elite, und der Militärdienst umfasste zu jeder Zeit einen großen Teil der Bevölkerung. In der Volksliteratur wurde das kriegerische Ethos der kämpfenden Männer gepriesen. Zivile Beamte kümmerten sich ständig um militärische Angelegenheiten in der Verwaltung und im Finanzwesen. Die sieben Militärklassiker aus der Antike wurden bis in die Neuzeit hinein gelesen.
In diesen originellen Aufsätzen wird untersucht, auf welche Weise intellektuelle, zivile und literarische Elemente dazu beigetragen haben, die militärischen Institutionen, die Theorie und die Kriegskultur zu gestalten. Dieser wichtige Beitrag schlägt eine Brücke zwischen zwei Literaturen, der militärischen und der kulturellen, die in der Chinastudie nur selten zusammen erscheinen, und vertieft unser Verständnis von Krieg und Gesellschaft in der chinesischen Geschichte.