Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung des Regimes von Ngo Dinh Diem während des Vietnamkriegs und liefert eine neue Perspektive auf seine Führung und die komplexen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Rezensenten loben die wissenschaftliche Herangehensweise, die gute Lesbarkeit und die aufschlussreiche Analyse des Buches, obwohl einige Bedenken hinsichtlich des Tempos und der Berichterstattung über spätere Ereignisse äußern.
Vorteile:** Bietet eine wertvolle Perspektive auf Diems nationalistische Ziele und seine Führung. ** Bietet Einblicke in die missverstandene Natur von Diem als Führer, der als unabhängiger als eine bloße amerikanische Marionette dargestellt wird. ** Gut recherchiert, mit umfangreicher Verwendung vietnamesischer Quellen für eine ausgewogene Darstellung. ** Lesbar und fesselnd, so dass es sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser zugänglich ist. ** Erfasst chronologisch die wichtigsten Ereignisse von Diems Aufstieg zur Macht bis zu seiner Ermordung.
Nachteile:** Das Tempo gegen Ende des Buches wird als überhastet empfunden, wichtige Ereignisse werden beschönigt. ** Einige Rezensenten sind der Meinung, dass der Autor konträre Standpunkte ohne ausreichende Diskussion abtut. ** Bestimmte Leser könnten das Buch weniger geeignet finden, wenn sie eine umfassende Perspektive der Kriegsgeschichte suchen.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Misalliance: Ngo Dinh Diem, the United States, and the Fate of South Vietnam
In den Annalen der Geschichte des Vietnamkriegs ist keine Figur so umstritten wie Ngo Dinh Diem. In den 1950er Jahren wurde Diem von den USA als "Wundermann Südostasiens" gepriesen und seine südvietnamesische Regierung wurde mit enormen Summen unterstützt. Doch 1963 wurde Diem durch einen von Präsident John F. Kennedy unterstützten Putsch gestürzt und ermordet. Diems Bündnis mit Washington wurde lange Zeit als eine gescheiterte Beziehung aus dem Kalten Krieg angesehen, die entweder durch amerikanische Arroganz oder durch Diems Sturheit zunichte gemacht wurde. In Misalliance liefert Edward Miller eine überzeugende neue Erklärung für Diems Untergang und die größere Tragödie Südvietnams.
Für Diem und die US-amerikanische Führung, so Miller, war das Bündnis mehr als nur eine gemeinsame Anstrengung zur Eindämmung des Kommunismus. Es war auch ein Mittel für jede Seite, ihre Pläne für den Aufbau einer Nation in Südvietnam zu verfolgen. Millers umfassendes Porträt von Diem - basierend auf umfangreichen Recherchen in vietnamesischen, französischen und amerikanischen Archiven - zeigt, dass der südvietnamesische Führer weder Washingtons Spielball noch ein traditionsgebundener Mandarin war. Vielmehr war er ein gerissener und rücksichtsloser Unternehmer mit einer eigenen Vision für die Modernisierung Vietnams. 1963 zerbrach das Bündnis aufgrund von Konflikten zwischen den Alliierten in Bezug auf Entwicklung und Reformen und dem wachsenden internen Widerstand gegen Diems Programme zum Aufbau der Nation und veränderte den Verlauf des Vietnamkriegs.
Misalliance schildert den Aufstieg und Fall der Partnerschaft zwischen den USA und Diem und zeigt, wie Amerikas Schicksal in Vietnam nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch im Umgang Washingtons mit seinen vietnamesischen Verbündeten entschieden wurde.