Bewertung:

Die Rezensionen zu Amy Spanglers Übersetzung von Sevgi Soysals „Mittagszeit in Yenişehir“ zeigen unterschiedliche Perspektiven auf die Qualität und Tiefe der Übersetzung. Während einige Spangler für ihre gekonnte Wiedergabe von Soysals Prosa und die lebendige Darstellung der türkischen Gesellschaft loben, äußern andere ihre Bedenken, dass die Übersetzung die komplexen sozialen und kulturellen Nuancen des Originaltextes nur unzureichend wiedergibt.
Vorteile:Spanglers Übersetzung wird als brillant, flüssig und extrem gut lesbar beschrieben. Sie fängt Soysals ironischen und satirischen Stil erfolgreich ein und bietet eine fesselnde Erzählung über das Leben der Mittelklasse in Ankara in den 1970er Jahren. Das Buch wird für seine fesselnden Charaktere und seine aufschlussreiche Kritik an gesellschaftlichen Normen und Klassenspannungen gelobt.
Nachteile:Einige Rezensenten bemängeln, dass die Übersetzung die komplizierten sozialen und kulturellen Verhandlungen des Originaltextes nicht richtig erfasst. Die Kritiker sind der Meinung, dass sie die Tiefe der familiären Beziehungen und die komplizierte Dynamik des täglichen Lebens in Ankara nicht angemessen wiedergibt, was darauf hindeutet, dass die von Soysal beabsichtigte Bedeutung und emotionale Resonanz nur unzureichend vermittelt werden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Noontime in Yenisehir
In diesem preisgekrönten Roman werden scheinbar ungleiche Lebenswege in einer klugen, prismenartigen Handlung zusammengeführt.
Die Geschichte basiert auf drei Personen - Ali, Dogan und Olcay - und schildert anschaulich den Kampf zwischen der älteren Generation, die mit der neuen (post-osmanischen) Türkei zufrieden war, und den Veränderungen, die die rebellische junge Generation anstrebte und herbeiführte. In diesem unvergesslichen, epischen Porträt der Türkei der 1960er Jahre sind das Persönliche und das Politische miteinander verwoben, und es geht um die Frage, was Treue bedeutet - gegenüber den Geschwistern, dem Geliebten, dem Land und der Sache.