Bewertung:

Das Buch „Midnight at the Pera Palace“ von Charles King bietet eine detaillierte und fesselnde Erkundung der Geschichte Istanbuls vom späten 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg, wobei der Schwerpunkt auf den umwälzenden Ereignissen und unterschiedlichen Kulturen liegt, die die Stadt geprägt haben. Während viele Leser die gründliche Recherche und Erzählweise schätzen, äußern einige ihre Bedenken über die vermeintliche Voreingenommenheit des Autors und den Schreibstil, den einige als unzusammenhängend und pedantisch empfinden.
Vorteile:⬤ Gründlich recherchiert, mit tiefen historischen Einblicken
⬤ fesselnd erzählt
⬤ faszinierende Erkundung von Istanbuls kultureller und historischer Landschaft
⬤ gut strukturierte Kapitel, die nahtlos zwischen den Themen überleiten
⬤ liefert Kontext für die Entwicklung der Stadt
⬤ fesselnde Prosa
⬤ aufschlussreich für jeden, der sich für europäische Geschichte interessiert.
⬤ Einige Leser empfanden den Schreibstil als unzusammenhängend und pedantisch
⬤ die Einführung von Nebenfiguren führte zu einem Mangel an Fokus
⬤ die Verwendung von Fachterminologie war lästig
⬤ die wahrgenommene Voreingenommenheit des Autors gegenüber den Türken und die Darstellung ihrer Kultur war für einige Leser verletzend
⬤ nicht für jeden ein flüssiges Lesevergnügen.
(basierend auf 161 Leserbewertungen)
Midnight at the Pera Palace: The Birth of Modern Istanbul
Um Mitternacht, am 31. Dezember 1925, feierten die Bürger der neu ausgerufenen Türkischen Republik das neue Jahr. Zum ersten Mal hatten sie sich darauf geeinigt, einen landesweit einheitlichen Kalender und eine einheitliche Uhr zu verwenden.
Doch in Istanbul - einem alten Verkehrsknotenpunkt und der größten Stadt der Türkei - blickten die Menschen in eine ungewisse Zukunft. Istanbul war nie rein türkisch, sondern beherbergte Generationen von Griechen, Armeniern und Juden sowie Muslime. Es beherbergte weißrussische Adlige, die durch die russische Revolution vertrieben wurden, bolschewistische Attentäter auf der Spur des im Exil lebenden Leo Trotzki, deutsche Professoren, britische Diplomaten und amerikanische Unternehmer - ein multikulturelles Sammelsurium von Künstlern und Dichtern, Weltverbesserern und Taugenichtsen. Während des Zweiten Weltkriegs gelang Tausenden von Juden, die aus dem besetzten Europa flohen, die Durchreise durch Istanbul, einige mit Hilfe des späteren Papstes Johannes XXIII. Im Pera Palace, dem luxuriösesten Hotel Istanbuls, tummelten sich so viele Spione in der Lobby, dass der Manager ein Schild aufstellte, auf dem er sie aufforderte, ihre Plätze für zahlende Gäste freizugeben.
In fesselnder Prosa und reichhaltigen Charakterporträts erweckt Charles King eine bemerkenswerte Ära zum Leben, in der eine geschichtsträchtige Stadt in die moderne Welt stolperte und die Bedeutung des Kosmopolitismus neu definierte.