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Modernity, Culture and 'The Jew'
Dieses Buch bietet eine reichhaltige und weitreichende Analyse der jüdischen Geschichte und Kultur und setzt sie in Beziehung zu Theorien der Moderne und Postmoderne sowie zu aktuellen Debatten über Ethnizität und Postkolonialismus. Zu den behandelten Themen gehören Psychoanalyse und Geschlecht, literarischer Antisemitismus, (Post-)Moderne und "der Jude" sowie die Erinnerung an den Holocaust. Ein Vorwort von Homi Bhabha und ein Nachwort von Paul Gilroy stellen diese Themen in einen erweiterten multikulturellen und postkolonialen Kontext.
Das Buch untersucht die Arbeit früherer und gegenwärtiger Kulturtheoretiker, die die Figur des "Juden" in den Mittelpunkt ihrer Version von Moderne und Postmoderne gestellt haben. Viele der Aufsätze verorten "den Juden" im Zentrum der westlichen Großstadtkultur. Sie untersuchen aber auch die Art und Weise, wie Juden historisch ausgegrenzt wurden, damit sich aufsteigende rassische und sexuelle Identitäten bilden und erhalten konnten. Cheyette und Marcus argumentieren, dass die ambivalente Positionierung, die die jüdische Geschichte und Kultur sowohl damals als auch heute kennzeichnet, einen Wert hat.
Der Band stellt eine störende und unkontrollierbare jüdische Geschichte und Kultur in den Kontext aktueller Debatten über geschlechtliche, sexuelle und ethnische Identitäten. Er stellt postkoloniale und postmoderne Revisionen der Moderne in Frage, die Juden in einer dominanten jüdisch-christlichen Tradition verorten oder sie als Zeichen für die Universalität des modernen Subjekts vereinnahmen. Das Buch ist von Interesse für Studenten und Wissenschaftler der Judaistik, Kulturwissenschaften, Soziologie, Geschichte, Literatur und Philosophie.