
Monarchical Manipulation in Cambodia: France, Japan, and the Sihanouk Crusade for Independence
Eine Figur zieht sich wie ein roter Faden durch die moderne kambodschanische Geschichte: Norodom Sihanouk. Von seiner Besteigung des kambodschanischen Throns im Jahr 1941 bis zu seiner extravaganten Beerdigungszeremonie im Jahr 2013 ist der Prinz, der im späteren Leben zum "Königsvater" wurde, keiner Kontroverse aus dem Weg gegangen. Dies ist jedoch keine Biografie von Sihanouk; der Schwerpunkt liegt auf den letzten Jahrzehnten des französischen Protektorats, dem Aufstieg einer Gegenelite und der Erlangung der Unabhängigkeit Kambodschas.
Die Manipulation der 1000 Jahre alten Monarchie steht ebenso im Mittelpunkt dieses Buches wie der Widerstand der Ureinwohner, der buddhistische Aktivismus, der französische Kulturkreationismus, der Aufstieg des radikalen Republikanismus, der thailändische Rückfall und die japanischen Machenschaften der Kriegszeit. Bis in die Nachkriegszeit hinein wurde die Saat für die Zerstörung Kambodschas in den Dschungelgebieten, auf den Kautschukplantagen, in den Schulen und im Mönchstum und sogar in den Klassenzimmern angesehener französischer Einrichtungen gesät.
Die tief verwurzelten kulturellen Konventionen der Khmer und das Zusammenspiel von charismatischer Macht und Mäzenatentum sind für diese Diskussion nicht irrelevant, sondern geben uns Aufschluss über die Zukunft und sogar die gegenwärtigen politischen Verhaltensmuster. Das Geschick des jungen Sihanouk, zwischen Vichy-Frankreich, japanischen Militaristen, republikanischen Opportunisten, bewaffneten ländlichen Aufständischen und französischen Prokonsuln zu navigieren, wird durch eine Reihe neuer Archivdokumente zum Leben erweckt. Das Buch ist ebenso ein Werk der Vorahnung wie der Untersuchung, wie es dazu kommen konnte, dass ein Land mit so viel Anmut und Naturreichtum mit den schlimmsten Exzessen von Massenmord und Völkermord des 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht wurde. Das lange politische Vorspiel, das in diesem Buch aufgezeigt wird, macht die inzwischen zum Klischee gewordene "Tragödie der kambodschanischen Geschichte" viel verständlicher.