
Rice Wars in Colonial Vietnam: The Great Famine and the Viet Minh Road to Power
Dieses Buch bietet die erste detaillierte englischsprachige Untersuchung der großen vietnamesischen Hungersnot von 1945, die mindestens eine Million Tote forderte, und stellt eine überzeugende Verbindung zur weitgehend unerwarteten Machtergreifung der Vietminh nur Monate später her. Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen in französischen Archiven bietet Geoffrey C.
Gunn eine wichtige neue Interpretation der wirtschaftlichen Ausbeutung des landwirtschaftlichen Potenzials Vietnams in der japanisch-vietnamesischen Kriegszeit. Er analysiert die Erfolge und Misserfolge der französischen kolonialen Reisprogramme und -politiken von den frühen 1900er Jahren bis 1945 und stellt klare Verbindungen zwischen Kolonialismus und Agrarunruhen in den 1930er Jahren und dem Aufstieg der Viet Minh in den 1940er Jahren her. Gunn stellt die Frage, ob die Hungersnot ein Zeichen für den Verlust des "Mandats des Himmels" der französischen Regierung war oder ob die allgemeine menschliche Notlage der entscheidende Faktor für den Sieg der Kommunisten im August 1945 war.
Im weiteren Verlauf der vietnamesischen Geschichte, einschließlich des Aufstiegs der kommunistischen Partei, ergibt sich nicht nur ein Bild der lokalen Opferrolle gegenüber Außenstehenden - Franzosen und Japanern -, sondern auch der enormen Kraft der Vietnamesen selbst, die trotz aller Widrigkeiten einen moralischen Sieg über das Unrecht errungen haben, ganz gleich, wie umstritten, tragisch und umstritten das Ergebnis war. Wie der Autor deutlich zeigt, hatten die Entwicklungsstrategien und -kämpfe der Kolonialzeit auch ihre Nachkriegsfolgen im "amerikanischen Krieg", ebenso wie die Themen Land, Landreform und subsistenzsichernde Entwicklung bis in die Gegenwart fortbestehen.