Bewertung:

Das Buch „Mondstein: Der Junge, der nie war“ von Sjón wird allgemein für seine bezaubernde Erzählung, den starken historischen Kontext und die fesselnden Charaktere gelobt, insbesondere für die Hauptfigur Máni Steinn. Allerdings gab es gemischte Reaktionen wegen des grafischen Inhalts, der vielleicht nicht alle Leser anspricht, sowie Unzufriedenheit mit der Struktur und den Bindungsproblemen in einigen Exemplaren.
Vorteile:Bezaubernder Schreibstil, fesselnde Charaktere, reicher historischer Kontext, einzigartiger Schauplatz in Reykjavik im Jahr 1918, wirksame Erkundung der queeren Identität und gesellschaftlicher Themen, gut übersetzt mit schöner Prosa.
Nachteile:Der grafische und explizite Inhalt ist möglicherweise nicht für alle Leser geeignet, einige bemängelten die fehlende Entwicklung der Charaktere, es wurde über Probleme mit dem Einband und der Druckqualität berichtet, und einige Leser fanden es schwierig, sich ganz auf die Geschichte einzulassen.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Moonstone: The Boy Who Never Was: A Novel
Das verblüffende historische Miniatur-Epos ist die Spezialität von Sj n, und Moonstone: Der Junge, der nie war, ist keine Ausnahme.
Aber es ist auch Sj ns bisher realistischstes, zugänglichstes und gefühlvollstes Werk. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes am Rande einer Gesellschaft, die selbst am Rande der Welt steht - in einem Moment, der wie der turbulenteste, vielleicht der letzte Moment der Geschichte erscheint.
M ni Steinn ist queer in einer Gesellschaft, in der die Vorstellung von Homosexualität jenseits der äußersten Extreme liegt. Seine Stadt, Reykjavik im Jahr 1918, ist homogen und isoliert und scheint der Spanischen Grippe, die bereits Europa, Asien und Nordamerika heimgesucht hat und nun an Islands Küsten schwappt, schutzlos ausgeliefert zu sein. Und wenn die Grippe es nicht schafft, droht immer noch ein Krieg, der sich bis in den Norden ausbreitet.
Und es gibt nichts Besseres als einen dunklen, stillen Raum, in dem ein europäischer Film über die Leinwand flimmert, um den überwältigenden Bedrohungen - und Abenteuern - der Nacht zu entfliehen, um dich zu transportieren und dir das Gefühl zu geben, dass alles gut werden wird. Für M ni Steinn stellt sich die Frage, ob er sich in der dunkelsten Stunde Reykjaviks ganz in diese imaginäre Welt zurückziehen oder sich auf die Gesellschaft einlassen soll, die ihn so entschieden zurückgewiesen hat.