Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung der taktischen Entwicklung der britischen Armee in Nordwesteuropa in den Jahren 1944-45 und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Entwicklung der Doktrin der kombinierten Waffen unter der Führung von Montgomery. Obwohl es aufschlussreiche Recherchen und Analysen bietet, empfinden einige Leser den akademischen Stil und den engen Fokus als einschränkend und vermissen eine umfassende kritische Perspektive.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und ein komplexes Thema genau untersucht.
⬤ Bietet Einblicke in die Evolution der militärischen Taktik und die Entwicklung von Operationen mit kombinierten Waffen.
⬤ Beleuchtet die Rolle der verschiedenen Befehlshaber und ihre Ansätze zur Anpassung der Taktik.
⬤ Liefert einen nützlichen Beitrag zur wissenschaftlichen Literatur über die Militärgeschichte des Zweiten Weltkriegs.
⬤ Der dichte akademische Schreibstil ist für den allgemeinen Leser möglicherweise nicht attraktiv.
⬤ Begrenzter Umfang, der sich hauptsächlich auf die Beziehung zwischen Panzern und Infanterie konzentriert, während Artillerie und Luftstreitkräfte vernachlässigt werden.
⬤ Es fehlt eine breitere kritische Analyse der Leistung der britischen Armee und des Tempos der taktischen Entwicklung.
⬤ Einige Leser empfinden es als unbefriedigend und als Bestätigung für die Schwierigkeiten der Armee bei der effektiven strategischen Entwicklung.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Monty'S Functional Doctrine - Combined Arms Doctrine in British 21st Army Group in Northwest Europe, 1944-45
Mit einer Kombination aus neuen Perspektiven und neuen Beweisen präsentiert dieses Buch eine Neuinterpretation der Art und Weise, wie die 21. Heeresgruppe bis Ende 1944 eine erfolgreiche Doktrin für kombinierte Waffen entwickelte und diese Anfang 1945 umsetzte. Historiker, Berufsmilitärs und militärgeschichtlich Interessierte sollten dieses Buch lesen, das zu einer radikalen Neubewertung der britischen Streitkräfte in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs beiträgt, indem es die Gründe untersucht, warum die 21st Army Group 1944-45 in der Lage war, die Operationen ihrer Panzer und Infanterie zu integrieren.
Der Schlüssel zum Verständnis der Entwicklung des Ergebnisses liegt darin, zu verstehen, wie die beiden Prozesse des Kampfes und der Entwicklung der Doktrin zusammenhängen. Dies erfordert sowohl eine herkömmliche Konzentration auf die Führung als auch eine ebenenübergreifende Untersuchung von Montgomery und einer bedeutenden Gruppe von Kommandeuren. Die Frage, ob diese Integration der Kampfwaffen (ein Leitfaden für die operative Kampffähigkeit) auf einer gemeinsamen Doktrin beruhte oder nicht, ist von großer Bedeutung. Daneben wirft diese Arbeit ein neues Licht darauf, wie eine solche Doktrin zustande kam. Ein dritter, damit zusammenhängender Beitrag besteht in der Beantwortung der Frage, wie Montgomery befahl und ob und inwieweit die Doktrin aufgezwungen oder generiert wurde. Darüber hinaus wird untersucht, wie eine Gruppe von „aufbrausenden“ Befehlshabern zusammenwirkte und welche Auswirkungen diese Beziehungen auf die Formulierung einer praktikablen Doktrin hatten.
Das Buch leistet einen originellen Beitrag zur Debatte über Montgomerys Führungsstil in Nordwesteuropa und dessen Folgen und verbindet dies mit der Aufspürung und Entflechtung der Wurzeln seiner Ideen und seiner Rolle bei der Schaffung der Doktrin für den letzten Vorstoß der britischen Armee gegen die Deutschen. Der Autor ist insbesondere in der Lage, etwas zu tun, woran frühere Autoren gescheitert sind: zu erklären, wie die Doktrin entwickelt wurde und vor allem, wer für die Erstellung der entscheidenden ersten Entwürfe verantwortlich war und welche Rolle Montgomery bei der Überarbeitung, Kodifizierung und Verbreitung spielte.