Bewertung:

Das Buch „Moral Tribes“ von Joshua Greene stellt eine umfassende und klare Untersuchung moralischer Dilemmata dar, mit denen Stammesgesellschaften konfrontiert sind, und plädiert für einen utilitaristischen Rahmen als gemeinsame moralische Währung zur Lösung von Konflikten zwischen Gruppen. Obwohl das Buch gut recherchiert und leicht lesbar ist, gibt es unterschiedliche Meinungen über seine Tiefe und praktische Anwendbarkeit, wobei einige Leser die letzten Abschnitte als zu langatmig und komplex empfinden.
Vorteile:⬤ Klarer und einnehmender Schreibstil, der komplexe Themen zugänglich macht.
⬤ Bietet eine überzeugende Synthese aus Neurowissenschaft, Psychologie und Moralphilosophie.
⬤ Effektive Erforschung des Konzepts der „Metamoral“ zur Behandlung von Konflikten zwischen Stämmen.
⬤ Bietet nützliche Einblicke in die Natur moralischer Entscheidungsfindung und die Evolution der Moral.
⬤ Viele finden es bereichernd und zum Nachdenken anregend, besonders für diejenigen, die mit den diskutierten Themen nicht vertraut sind.
⬤ Die letzten Teile des Buches werden als zu langatmig und dicht kritisiert, was die Lektüre zu einer Herausforderung macht.
⬤ Einige Leser waren der Meinung, dass Greenes utilitaristische Argumente nicht streng genug sind und Gegenargumente nicht angemessen berücksichtigt werden.
⬤ Das Buch driftet manchmal in philosophische Debatten ab, die vielleicht nicht alle Leser ansprechen.
⬤ Kritik an Greenes Umgang mit gegensätzlichen Moralvorstellungen, insbesondere der Deontologie.
⬤ Einige Rezensenten halten das Buch für unrealistisch, weil es einen einheitlichen moralischen Rahmen für verschiedene menschliche Gesellschaften vorschlägt.
(basierend auf 183 Leserbewertungen)
Moral Tribes: Emotion, Reason, and the Gap Between Us and Them
"Überraschend und bemerkenswert... Indem er zwischen großen Ideen, technischen Details und seiner persönlichen intellektuellen Reise hin- und herwechselt, schreibt Greene eine These, die sich sowohl für die Lektüre im Flugzeug als auch für Doktorandenseminare eignet." -- The Boston Globe
Unsere Gehirne wurden für das Leben in Stämmen entwickelt, um mit einer ausgewählten Gruppe von anderen (Uns) auszukommen und alle anderen (Sie) zu bekämpfen. Aber die moderne Zeit hat die Stämme der Welt in einen gemeinsamen Raum gezwungen, was zu epischen Zusammenstößen der Werte und zu noch nie dagewesenen Möglichkeiten geführt hat. Während die Welt schrumpft, werden die moralischen Grenzen, die uns trennen, immer deutlicher und rätselhafter. Wir streiten über alles Mögliche, von der Steuergesetzgebung über die Homo-Ehe bis hin zur globalen Erwärmung, und wir fragen uns, wo wir, wenn überhaupt, unsere gemeinsame Basis finden können.
Moralische Stämme" ist eine großartige Synthese aus Neurowissenschaft, Psychologie und Philosophie, die die Ursachen moderner Konflikte aufdeckt und den Weg in die Zukunft weist. Greene vergleicht das menschliche Gehirn mit einer Kamera mit zwei Modi, die sowohl über automatische Einstellungen ("Porträt", "Landschaft") als auch über einen manuellen Modus verfügt. Unsere "Point-and-Shoot"-Einstellungen sind unsere Emotionen - effiziente, automatisierte Programme, die durch Evolution, Kultur und persönliche Erfahrung verfeinert wurden. Der manuelle Modus des Gehirns ist seine Fähigkeit zum bewussten Denken, was unser Denken flexibel macht. Zielgerichtete Emotionen machen uns zu sozialen Tieren, die aus dem Ich ein Wir machen. Aber sie machen uns auch zu Stammestieren, die Uns gegen Sie aufbringen. Unsere Stammesgefühle bringen uns dazu, zu kämpfen - manchmal mit Bomben, manchmal mit Worten - und oft geht es dabei um Leben und Tod.
Moralische Stämme" ist eine bedeutende Leistung eines aufstrebenden Stars auf einem neuen wissenschaftlichen Gebiet und wird Ihre tiefsten Überzeugungen darüber, wie moralisches Denken funktioniert und wie es besser funktionieren kann, neu gestalten.