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Moral Thinking, Fast and Slow
In der neueren Forschung sind Dual-Process-Theorien der Kognition das wichtigste Modell zur Erklärung moralischer Urteile und Schlussfolgerungen. Diese Theorien verstehen moralisches Denken in zwei getrennten Bereichen: einem bewussten und analytischen und einem schnellen und instinktiven Bereich.
Dieses Buch stellt eine neue Theorie der Philosophie und Kognitionswissenschaft des moralischen Urteils vor. Hanno Sauer entwickelt und verteidigt eine Darstellung der Moralpsychologie als "Dreifachprozess" und argumentiert, dass moralisches Denken und Argumentieren nur unzureichend verstanden wird, wenn man es in Begriffen einer schnellen, aber intuitiven und einer langsamen, aber rationalen Art der Erkenntnis beschreibt. Dieser Ansatz unterschätzt die Bedeutung und den Einfluss von Dispositionen, kritisches Denken zu initiieren und sich darauf einzulassen - die kognitive Ressource, die dafür zuständig ist, Voreingenommenheit, Engstirnigkeit, Dogmatismus und Störungen der Selbstkontrolle entgegenzuwirken. Moralische Kognition basiert nicht auf Emotionen und Vernunft, sondern auf einem integrierten Netzwerk aus intuitivem, algorithmischem und reflektierendem Denken.
Moral Thinking, Fast and Slow wird für Philosophen und Studenten der Ethik, der Philosophie der Psychologie und der Kognitionswissenschaften von großem Interesse sein.