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Murder in Montague: Frontier Justice and Retribution in Texas
In einer schwülen Augustnacht im Jahr 1876 wurden der methodistische Pfarrer William England, seine Frau Selena und zwei ihrer Kinder in ihrem Haus in Nordtexas brutal ermordet. Aufgrund von Selenas Aussage am Sterbebett wurden ein Nachbar, sein Schwager und ein Freund verhaftet und wegen der Morde vor Gericht gestellt. Mord in Montague erzählt die Geschichte dieses grausamen Verbrechens und seiner düsteren Folgen. In dieser fesselnden Mischung aus Reportage über ein wahres Verbrechen, Sozialdrama und Rechtsgeschichte präsentiert der Autor Glen Sample Ely eine lebendige Momentaufnahme der Grenzjustiz und Vergeltung in Texas nach dem Bürgerkrieg.
Die schiere Brutalität der Montague-Morde versetzte die Siedler in Angst und Schrecken, die bereits durch Jahrzehnte des Chaos, der Gewalt und der Angst traumatisiert waren - von den tödlichen Überfällen der Komantschen und Kiowa-Indianer bis hin zu den Schrecken der Selbstjustiz, der Lynchmorde und der Gesetzlosigkeit der Rekonstruktion. Doch die Folgen des Verbrechens - fünf texanische Gouverneure, fünf Prozesse in Montague und Gainesville, fünf Berufungen vor dem texanischen Berufungsgericht und drei lebenslängliche Haftstrafen in dem abscheulichen und unmenschlichen Gefängnissystem des Staates - boten wenig Beruhigung oder Lösung.
Die Morde an der Familie England im Jahr 1876 sind aus jeder Perspektive betrachtet eine menschliche Tragödie und ein Justizirrtum zugleich. Mord in Montague kombiniert den langen Blick der Geschichte mit den intimen Details wahrer Verbrechensberichte und fängt geschickt diesen Moment der Abrechnung in der Geschichte von Texas ein, als die Selbstjustiz widerwillig einem etablierten System von Recht und Ordnung wich.