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Mozart's Requiem: Reception, Work, Completion
Mit seiner Neuinterpretation von Mozarts Requiem gleicht Simon P. Keefe ein langjähriges wissenschaftliches Ungleichgewicht aus, bei dem die enge Betrachtung des Textes dieses berühmt-berüchtigten unvollständigen Werks Vorrang vor der Betrachtung des Kontexts im weitesten Sinne hatte.
Keefe geht detailliert auf die Rezeption der Requiem-Legende in allgemeinen Schriften, in der Belletristik, im Theater und im Film ein und erörtert Kritik, Wissenschaft und Aufführung. Bei der Bewertung von Mozarts Arbeit am Requiem wird das Augenmerk auf die autographe Partitur gerichtet, das Dokument, in dem Mythen und musikalische Realitäten aufeinanderprallen. Franz Xaver Sussmayrs Vervollständigung (1791 2) wird ebenfalls neu bewertet und die ideologischen Grundlagen der modernen Vervollständigungen werden beurteilt.
Insgesamt bestätigt das Buch, dass Mozarts Requiem, das durch das Zusammenspiel von musikalischen, biographischen, umständlichen und psychologischen Gründen fasziniert, nicht vollständig gewürdigt werden kann, wenn man nur Mozarts Aktivitäten untersucht. Eine breit angelegte hermeneutische Annäherung an das Werk überwindet zudem die traditionell begrenzten diskursiven Grenzen".