
Music and Literature in German Romanticism
Essays über die Synthese von musikalischer und literarischer Kunst in der deutschen Romantik.
Die Wechselbeziehung zwischen Musik und Literatur erreichte in der Romantik ihren Höhepunkt, und nirgendwo war diese Beziehung so ausgeprägt wie in Deutschland. Viele Vertreter der literarischen und philosophischen deutschen Romantik hielten die Musik für die höchste und ausdrucksstärkste, für die typisch romantische Kunstform, die das Unaussprechliche und Metaphysische in Worte zu fassen vermag. Der Einfluss beruhte auf Gegenseitigkeit: Die Literatur war eine reiche Inspirationsquelle für deutsche Komponisten sowohl der Instrumental- als auch der Vokalmusik, die eine Fülle neuer Formen und Stile hervorbrachte. Die Aufsätze in diesem Band wurden aus den Beiträgen einer internationalen, interdisziplinären Konferenz ausgewählt, die im Dezember 2000 am University College Dublin stattfand, und umfassen Beiträge von Germanisten, Musikwissenschaftlern, Komparatisten und Künstlern. Diese Interdisziplinarität sorgt für fundierte und sich ergänzende Ansätze und Argumente. Die Aufsätze behandeln nicht nur das "romantische" 19. Jahrhundert (beginnend mit der Frühromantik des Jenaer Kreises), sondern werfen auch einen Blick auf das Erbe, die Rezeption und die Fortführung der deutschen Romantik in der Moderne und Postmoderne.
Neben neuen Lesarten bekannter und etablierter Autoren und Komponisten wie Goethe, Hoffmann, Wagner und Schubert wird für andere Figuren wie Wackenroder, Novalis, Schlegel, Schumann, Brahms, Liszt und Berlioz sowie für weniger bekannte Figuren wie Ritter, Schneider und Termen und für ein Überdenken von Fragen der Kategorisierung plädiert. Die Aufsätze richten sich an Leser mit den unterschiedlichsten wissenschaftlichen, musikalischen und literarischen Interessen.
Siobhn Donovan ist Dozent an der Abteilung für Deutsch am University College Dublin. Robin Elliott ist Inhaber des Jean-A.-Chalmers-Lehrstuhls für kanadische Musik an der Universität von Toronto.